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US-Zulasssung für erstes siRNA-Medikament

Datum 22.08.2018  10:46 Uhr

US-Zulassung für erstes siRNA-Medikament

Von Daniela Hüttemann / Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat mit Patisiran (Onpattro®) erstmals eine small interfering Ribo­nukleinsäure (siRNA) als Medikament zugelassen. Indiziert ist es bei Patienten mit Polyneuropathie, die durch die hereditäre Transthyretin-vermittelten Amyloidose (hATTR) verursacht wird. Unter der seltenen Erbkrankheit leiden der FDA zufolge rund 50 000 Menschen weltweit. Patisiran ist das erste Medikament, das an der Ursache eingreift.

 

Bei der Erkrankung kommt es durch einen Gendefekt zur fehlerhaften Bildung des Transportproteins Transthyretin in Leberzellen, was zu einer abnormen Häufung von TTR-Amyloiden führt. Diese lagern sich im Gewebe ab. Das kann Schäden an Nerven, am Herzen, in den Nieren oder an den Augen zur Folge haben.

Bislang ist nur eine symptomatische Behandlung der oft tödlichen Erkrankung möglich. Patisiran, formuliert in Lipidnanopartikeln, wird intravenös infundiert. Die siRNA heftet sich an Messenger-RNA (mRNA), die vom defekten Genabschnitt abgelesen wurde, wodurch die mRNA nicht mehr an den ­Ribosomen in das fehlerhafte TTR translatiert werden kann.

 

»Neue Technologien wie RNA-Inhibitoren, die die genetischen Treiber einer Erkrankung verändern, haben das Poten­zial, die Medizin zu transformieren«, sagt FDA-Chef Dr. Scott Gottlieb. Die Hoffnung ist, genetische Erkrankungen in Zukunft besser behandeln oder sogar heilen zu können. Die FDA rechnet mit weiteren Neuzulassungen für verschiedene Erkrankungen.

 

Die Wirksamkeit der neuartigen Therapie wurde in einer klinischen Studie mit 225 Patienten nachgewiesen. 148 Probanden erhielten alle drei Wochen eine Patisiran-Infusion über 18 Monate, die anderen eine Placebo-­Infusion. Unter Verum waren die Werte für Muskelstärke, Schmerzen, Taubheits­gefühle, Reflexe, aber auch Blutdruck, Herz­frequenz und Verdauung besser als unter Scheinbehandlung. Die mit Patisiran behandelten Patienten schnitten auch besser bei Lauftests, bei Aktivitäten des täglichen ­Lebens und im Ernährungsstatus ab.

 

Als häufigste Nebenwirkungen traten infusionsbedingte Symptome wie Hautrötungen (Flush), Rücken-, Bauch- und Kopfschmerzen und Atembeschwerden auf. Zur Linderung wurden die Probanden mit Corticosteroiden, Paracetamol und Antihistaminika vorbehandelt. Die Behandlung senkte auch die Vitamin-A-Spiegel, sodass die FDA zu einer täglichen Supplementierung mit der regulär empfohlenen Dosis rät.

 

Die europäische Zulassung von Patisiran, das gemeinsam von Sanofi-Aventis und Alnylam Pharmaceuticals entwickelt wurde, könnte in Kürze folgen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur gab Ende Juli bereits ein positives Votum ab. /

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