Pharmazeutische Zeitung online
Rx-Versandhandelsverbot

Saarland appelliert an Jens Spahn

22.08.2018  10:43 Uhr

Von Stephanie Schersch / In der Diskussion um ein mögliches Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel können die Apotheker nach wie vor auf die Unterstützung der saarländischen Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) bauen. Gemeinsam mit Saarlands Kammerpräsident Manfred Saar hat sie einen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verfasst, in dem beide darauf drängen, ein entsprechendes Verbot umzusetzen.

 

Hintergrund ist ein Urteil am Europäischen Gerichtshof aus dem Oktober 2016. Versender aus dem EU-Ausland müssen sich demnach nicht an die deutsche Preisbindung für Rx-Medikamente halten.

Das saarländische Gesundheitsministerium warnt vor weitreichenden Folgen dieser Entscheidung. Ohnehin fürchte man, dass die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch Apotheken zukünftig nicht mehr gewährleistet werden könne, heißt es. So gebe es im Saarland erstmals seit 1978 weniger als 300 Apotheken. »Von den Schließungen sind nicht nur, aber auch ländliche Apotheken betroffen.« Das EuGH-Urteil verstärke diese Entwicklung noch einmal.

 

Die deutsche Preisbindung für Rx-Medikamente erfülle viele Zwecke, schreiben Bachmann und Saar. Patienten müssten im Krankheitsfall keine Preisvergleiche anstellen, zudem verhinderten feste Preise einen Verdrängungswettbewerb unter Apotheken, der letzlich zu einer schlechten Patientenversorgung führe. Die Diskussion der vergangenen Monate habe gezeigt, dass es keine Alternative zu einem Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gibt. Im Koalitionsvertrag bekräftigen Union und SPD, sich für ein entsprechendes Verbot einsetzen zu wollen. Diesem Bekenntnis müssten nun Taten folgen, heißt es.

 

Das Saarland hatte den Apothekern zuletzt immer wieder den Rücken gestärkt. Kammerpräsident Saar ist dankbar für diese Unterstützung. Das EuGH-Urteil führe den europäischen Gedanken ad absurdum, »wenn konkurrierende Marktteilnehmer, abhängig von ihrem Sitz, unterschiedlichen Rechtsregimen unterworfen sind«, sagte er. /

DPHG nimmt Stellung

Von Anna Pannen / Auch die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) hat sich gegen den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten gestellt, da sie um die Sicherheit deutscher Patienten fürchtet. Mit gutem Grund gebe es hohe gesetzliche Ansprüche an Präsenzapotheken, erklären die Wissenschaftler in einer Stellungnahme.

 

Apotheker seien verpflichtet, Patienten bei der Abgabe der Medikamente anzusprechen und über Risiken aufzuklären, heißt es darin. Beim Versandhandel mit Rx sei es umgekehrt: Dort müsse der Patient selbst auf die Idee kommen, dass eine Beratung sinnvoll wäre und gezielt um ein Telefongespräch oder Videotelefonat bitten. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Versandapotheken dieses Vorgehen als innovativ anpriesen, »wo es doch bei näherem Hinsehen nur darum geht, zulasten der Patienten Kosten zu sparen«, schreiben die DPhG-Experten.

 

Auch den Versandhandel mit rezeptfreien Medikamenten finden die DPhG-Wissenschaftler problematisch. Schließlich seien auch diese Mittel mit Risiken behaftet. Falsch eingenommen, könnten alle Arzneimittel gefährlich sein. Dennoch würden sie immer stärker trivialisiert und ökonomische Aspekte in den Vordergrund treten. Die vollständige Stellungnahme der DPhG finden Sie auf Seite 42 der aktuellen Druckausgabe der PZ (34/2018). /

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