Pharmazeutische Zeitung online
Deutscher Apothekertag 2017

Die Stimmen der Apotheker

17.08.2017  16:14 Uhr

Von Anna Pannen und Daniel Rücker / Zeitgleich zur Expopharm findet wie jedes Jahr der Deutsche Apothekertag statt. Hier treffen sich die Delegierten der Landesapothekerkammern und -verbände und stimmen über die Fahrtrichtung des Berufsstands ab. Auf dem Podium diskutieren die Apotheker außerdem mit wichtigen Vertretern der Gesundheitspolitik.

Es ist ein spannender Apothekertag: der erste, der auf das folgenreiche ­Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Rx-Boni aus dem vergangenen Oktober folgt. Die Apotheker sind besorgt und entschlossen, für die ­Zukunft der wohnortnahen Offizin zu kämpfen. Am Mittwoch startet die jährliche politische Veranstaltung mit einem Lagebericht von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, gefolgt von ­einem Grußwort von Bundes­gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Zur anschließenden Podiums­diskussion kommen weitere Vertreter der verschiedenen Fraktionen im Bundestag hinzu. So etwa die gesundheits­politische Sprecherin der Union, Maria Michalk (CDU) und Linken-Gesundheitsexpertin Kathrin Vogler.

Die Hauptversammlung der deutschen Apotheker beginnt Mittwoch am späten Nachmittag und setzt sich Donnerstag und Freitag über den gesamten Tag fort. Insgesamt 312 Delegierte aus Kammern und Verbänden haben sich angemeldet. Zwölf Stunden sind allein für die Abstimmung über die 38 Anträge aus den Mitgliedsorganisationen veranschlagt. Es sind weniger Anträge als in den Vorjahren. Daraus zu schließen, dass die Beratungen schneller zu Ende gehen, wäre aber falsch.

 

Fünf Oberthemen

 

In diesem Jahr verteilen sich die Anträge auf fünf Oberthemen. Stärkster ­Posten ist dabei der Bereich zur Sicherstellung der Versorgung mit elf Anträgen. Im zweiten Themenkomplex zur pharmazeutischen Kompetenz sind neun Anträge zusammengefasst. Im dritten Block geht es um die Rahmenbedingungen der Berufsausübung. In sieben Anträgen wird dieses Thema diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung ist die Digitalisierung. Zehn Anträge machen deutlich, wie wichtig der Apothekerschaft das Thema ist. Im fünften Block zur berufsständischen Organisation gibt es nur einen Antrag, in welchem die Apothekerkammer Nordrhein eine Stärkung der apothekerlichen Berufsvertretung in Brüssel fordert.

 

Die Themen der einzelnen Anträge zum Deutschen Apothekertag spiegeln in ihrer Mehrheit die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen zwölf Monate wider. An erster Stelle stehen dabei wenig überraschend die Konsequenzen aus dem Boni-Urteil des EuGH. In zwei zu einem Leitantrag zusammengefassten Anträgen fordern der Geschäftsführende Vorstand der ABDA und die Landesapothekerkammer Hessen den Gesetzgeber dazu auf, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu ­verbieten und so den einheitlichen Abgabe­preis für diese Medikamente zu erhalten. Gegenstimmen wird es dazu wohl kaum geben.

 

In eine sehr ähnliche Richtung geht ein weiterer Antrag des Geschäftsführenden ABDA-Vorstands und der Apothekerkammer Nordrhein. Dessen Ziel ist es, die gesundheitspolitische Zuständigkeit der EU-Mitgliedstaaten zu stärken und sich damit mehr nationale Kompetenz für die Versorgung zu erarbeiten.

 

Wichtigere Rolle

 

Natürlich wird es in der Hauptversammlung auch um Lieferengpässe ­gehen. Mit den Kammern Baden-Württem­berg und Berlin sowie dem Verband Nordrhein fordern gleich drei Mitgliedsorganisationen der ABDA die Politik dazu auf, die Verfügbarkeit von Arzneimitteln zu verbessern.

Ganz offensichtlich sind die Apotheker entschlossen, in Zukunft eine größere Rolle beim Medikationsplan und bei der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) zu spielen. Dies fordert unter anderem der Apothekerverband Nordrhein in einem Antrag, der auch eine Honorar-Forderung für diese Dienstleistung beinhaltet. Eine ganze Reihe weiterer Anträge dreht sich um die Hono­rierung pharmazeutischer Dienstleistungen. Dabei ist es kein Wunder, dass auf diesem Gebiet neben dem Geschäfts­führenden Vorstand der ABDA auch der Verband Baden-Württemberg – dessen Chef der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Fritz Becker, ist – das Thema rechtssichere Honorierung pharmazeutischer Dienstleistungen in einem Antrag aufgreift. Dabei geht es nicht nur um das Medikationsmanagement, sondern auch um Dienstleistungen wie AMTS bei geriatrischen Patienten (Apothekerkammer Berlin) und Präventionsangebote (Apothekerverband Nordrhein).

 

Bei den Anträgen zur Digitalisierung steht unter anderem eine bessere Unter­stützung der Apotheker durch eine noch leistungsstärkere EDV ­(Verband Schleswig-Holstein) im Fokus. Daneben geht es um die elektronische Gesundheits- und Patientenakte (Kammer Westfalen Lippe), einen elektronischen Arzt-Apotheker-Kommunikationsdienst (Verband Schleswig-Holstein) und eine Schnittstelle für elek­tronische Retax-Bearbeitung.

 

Auf den ersten Blick scheint die Antrags­beratung in diesem Jahr nicht allzu konfrontativ zu werden. Es könnte eine sehr konstruktive Hauptversammlung werden. /

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