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Teilerfolg für Immuntherapie bei Typ-1-Diabetes

16.08.2017  09:35 Uhr

Von Annette Mende / Forscher aus Großbritannien haben mit einer Immuntherapie die fortschreitende Zerstörung der Beta­zellen bei Patienten mit Typ-1-Diabetes (T1D) aufgehalten.

 

Die Funktion der Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse ließ sich durch die Therapie zwar nicht wiederherstellen. Es gelang aber, die zum Zeitpunkt der ­Diagnose noch vorhandene Restfunktion der Betazellen aufrechtzuerhalten. 

 

Die ­behandelten Typ-1-Diabetiker brauchten deshalb nach einem Jahr deutlich weniger Insulin zur Blutzuckerkontrolle als Kontroll­patienten, die Placebo erhalten hatten. Die Ergebnisse der Studie erschienen im Fachjournal »Science Translational Medicine« (DOI: 10.1126/scitranslmed.aaf7779).

 

Das Team um Dr. Mohammad Alhadj Ali von der Cardiff University und Dr. Yuk-Fun Liu vom King’s College London nutzte für den Versuch das Prinzip der Peptid-Immuntherapie (PIT). Dabei werden einem Patienten die Epitope von Anti­genen in Form von kurzen Peptiden intradermal injiziert. Das Verfahren wird bereits mit einigem Erfolg zur Desensibilisierung von Allergikern angewandt und bietet gegenüber der sonst üblichen Verwendung von ganzen Antigenen den Vorteil, dass eine Immunglobulin-E-vermittelte Hypersensibilisierung vermieden werden kann. In der Studie verwendeten die Forscher ein Peptid, von dem sie in einer früheren Untersuchung gezeigt hatten, dass es autoreaktive CD4-T-Zellen bei Typ-1-Diabetikern ­moduliert. Die 27 Teilnehmer der Studie – allesamt Patienten, bei denen erst vor maximal 100 Tagen T1D diag­nostiziert worden war – erhielten über sechs Monate entweder die PIT in zwei- oder vierwöchigen Intervallen oder Placebo.

 

Während in der Placebogruppe der Insulinbedarf innerhalb von zwölf Monaten um 50 Prozent anstieg, blieb er in beiden Verumarmen gleich. Dass bei den mit Placebo behandelten Patienten die Funktion der Betazellen nachließ, zeigte sich auch an einem signifikanten Rückgang des Insulin-Spaltprodukts C-Peptid, das als Marker für die Insulin-Reserve gilt und in dreimonatigen Abständen gemessen wurde. Unter PIT blieben die Werte des C-Peptids über mindestens neun Monate konstant. Die Therapie wurde von den Probanden gut vertragen.

 

Typ-1-Diabetiker haben zum Zeitpunkt der Diagnose meist noch 15 bis 20 Prozent ihrer Betazellen. Sollten weitere Studien bestätigen, dass sich diese Restfunktion mithilfe der PIT konservieren lässt, könnte das für die Betroffenen eine deutliche Verbesserung ihrer metabolischen Kontrolle und der Lebensqualität bedeuten. /

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