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Polio

Neue Fälle in Nigeria

17.08.2016  10:28 Uhr

Von Annette Mende / Nach mehr als zwei Jahren ohne neue Polio-Fälle sind nun in Nigeria erstmals wieder zwei Kinder an Kinderlähmung erkrankt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO will mit einer groß angelegten Impfkampagne die Ausbreitung des Virus verhindern.

Laut WHO wurden die beiden Fälle in der nordöstlichen Provinz Borno gemeldet. Die beiden Kinder zeigten aufgrund einer Infektion mit dem Polio-Virus Lähmungserscheinungen. Nun würden als Sofortmaßnahme zahlreiche Impfungen vorgenommen und das Überwachungssystem verstärkt, sowohl in Nigeria als auch in den angrenzenden Staaten.

Die genetische Analyse des Erregers ergab, dass es sich um einen Stamm handelt, der zuletzt 2011 in Borno nachgewiesen wurde. Er könnte sich unbemerkt in der Gegend gehalten haben. Eine solche Low-Level-Transmission ist der WHO zufolge beim Polio-Virus nicht unerwartet, insbesondere in Gegenden, die für Impfteams schwer zugänglich sind. Sowohl in Borno als auch in den angrenzenden Ländern gebe es solche Gebiete.

 

Noch im Jahr 2012 trat die Hälfte der weltweiten Polio-Fälle in Nigeria auf. Seitdem hat das Land jedoch große Fortschritte gemacht, sodass der vorerst letzte Fall vor den jetzigen im Juli 2014 gemeldet wurde. Das neuerliche Auftreten zeigt laut WHO, dass die Impfung von Kindern in schwer zugänglichen Gegenden wie der um den Tschadsee priorisiert werden muss. Um den See, der in der Grenzregion mehrerer Staaten liegt, kommt es immer wieder zu politischen Konflikten und in der Folge zu großen Bevölkerungswanderungen.

 

Die Kinder müssten geimpft werden, sobald sich die Gelegenheit bietet und bevor sie mit ihren Familien in unzugängliche Gegenden weiterzögen, so die WHO. Das erfordere eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen und Organisationen, zu denen auch religiöse Institutionen gehören. Die Arbeit der Impfteams wird in Nigeria von der Miliz Boko Haram behindert, die vor allem in Borno operiert.

 

Dr. Michel Zaffran, Direktor der Polio-Eradikationskampagne der WHO, bezeichnete die beiden Fälle als wichtige Erinnerung daran, dass die Welt es sich nicht erlauben könne, selbstgefällig zu werden. Man stehe kurz vor der Eradikation des Erregers, aber »wir sind erst am Ziel, wenn die ganze Welt poliofrei ist«. 2016 gab es bisher weltweit 21 regis­trierte Polio-Fälle, gut ein Drittel weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs (34 Fälle). Außer in Nigeria kommt Polio noch in Pakistan und Afghanistan vor. /

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