Pharmazeutische Zeitung online
Fallberichte

Zelltherapie bei Leukämie erfolgreich

16.08.2011  14:15 Uhr

Von Annette Mende / US-Forscher haben drei Leukämiepatienten erfolgreich mit deren eigenen gentechnisch veränderten Immunzellen behandelt. Bei zwei Patienten führte die Therapie zur kompletten Remission, beim dritten zu einer teilweisen.

Zellen der körpereigenen Abwehr auf das Abtöten von Krebszellen »umzuprogrammieren« ist ein faszinierender Therapieansatz. In der Praxis ist das aber nicht nur schwierig, sondern kann auch sehr gefährlich werden. So starben im vergangenen Jahr zwei Patienten, denen in klinischen Studien sogenannte CAR-T-Zellen, also T-Lymphozyten mit chimären Antigenrezeptoren infundiert worden waren, an Überempfindlichkeitsreaktionen.

Vertrugen die Patienten die Behandlung, gelangen mit der Methode bislang nur vorübergehende Therapieerfolge, da die gentechnisch veränderten T-Zellen sich im Körper des Patienten nicht vermehrten. Erstmals haben nun Wissenschaftler um Carl H. June aus Philadelphia CAR-T-Zellen konzipiert, die bei den drei Probanden nicht nur heftige Immunreaktionen gegen die Tumorzellen auslösten, sondern auch noch sechs Monate nach Therapiestart in hohen Dosen im Blut und im Knochenmark vorhanden waren. Die chimären T-Zellen waren gegen CD19 gerichtet, ein Oberflächenprotein von B-Lymphozyten, die bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) entarten. Das schreiben die Forscher in zwei Publikationen im »New England Journal of Medicine« (doi: 10.1056/NEJMoa1103849) und in »Science Translational Medicine« (doi: 10.1126/scitranslmed.3002842).

 

Die CAR-T-Zellen vermehrten sich in vivo um mehr als das 1000-Fache und jede einzelne von ihnen tötete durchschnittlich 1000 CLL-Zellen ab, was einer Tumormasse von etwa einem Kilogramm entspricht. Bei den Patienten führte das ein bis drei Wochen nach der ersten Infusion zu einem reversiblen Tumorlyse-Syndrom mit hohem Fieber, Erbrechen und Durchfällen. Ein Teil der genmanipulierten T-Zellen überdauerte als Gedächtniszellen, was den anhaltenden Therapieerfolg erklärt, aber auch dazu führte, dass gesunde B-Zellen aus dem Blut der Patienten verschwanden. Ob der Nutzen der Behandlung die möglichen Risiken langfristig überwiegt, muss sich in weiteren Studien mit größeren Patientenzahlen zeigen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa