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Prävention

Apotheker machen Arbeitnehmer fit

14.08.2007  15:19 Uhr

Prävention

<typohead type="3">Apotheker machen Arbeitnehmer fit

Von Hartmut Morck

 

Alle reden von Prävention, die Apotheker tun was. So könnte das Motto des von Dr. Christian Gerninghaus entwickelten Programms lauten. Die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) hat dafür die Schirmherrschaft übernommen.

 

FitFactory ist ein neues Dienstleistungskonzept, mit dem Apotheken in der Prävention Verantwortung übernehmen können. Das Konzept wird von Professor Dr. Gerd Assmann, Direktor des Institutes für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universität Münster, und der Assmann-Stiftung für Prävention unterstützt. Mit dem Programm sollen Apotheken mittels physiologischer Untersuchungen die Gesundheitswerte von Beschäftigten in Betrieben feststellen.

 

Mit der demografischen Entwicklung in Deutschland wird sich der Anteil der älteren Bundesbürger in den nächsten 40 Jahren fast verfünffachen, die Kosten werden entsprechend steigen. Umso notwendiger ist es, Risikofaktoren für Volkskrankheiten zu erkennen und aufzuklären. Schon heute haben 20 Prozent der Bundesbürger einen Body-Mass-Index über 30, an zu hohem Blutdruck leiden 30 Prozent und 74 Prozent haben Gesamtcholesterolwerte über 200 Milligramm pro Deziliter.

 

Nur jeder Fünfte geht zum Check-up

 

Ziel einer vernünftigen Gesundheitspolitik muss es deshalb sein, dazu beizutragen, vermeidbare Komplikationen nicht entstehen zu lassen. Im Alter zwischen 45 und 55 sollten Check-ups zum Beispiel zur Früherkennung von Stoffwechselerkrankungen flächendeckend zur Pflicht werden. Nur 20 Prozent der Berechtigten gehen aber heute zum Check-up.

 

Mit dem Programm FitFactory, das von Dr. Christian Gerninghaus, Inhaber der Sonnen-Apotheker in Schlitz, entwickelt wurde, können die Apotheken direkt in Firmen Prävention anbieten. Neben der Durchführung der Checks und der Auswertung nach dem Procam-Score mit der Vorhersage des Zehn-Jahres-Herzinfarkt-Risikos sind in dem Programm auch Beratungen und Informationen  über geeignete präventive Maßnahmen unter aktiver Einbindung der Beschäftigen enthalten.

 

Gegen eine Gebühr pro Mitarbeiter führen die Apotheker in den Betrieben Infoveranstaltungen zur Motivation für gesundheitsbewusstes Verhalten durch und messen zweimal innerhalb von zwölf Monaten Glucose, Blutdruck, Cholesterol und das Gewicht. Die Ergebnisse werden für den einzelnen Probanden und für die Firmenleitung anonymisiert aufgearbeitet.

 

Die Gebühren werden paritätisch von Mitarbeitern und Firmen aufgebracht. Die Barmer Ersatzkasse und der Hessischen Apothekerverband haben eine Vereinbarung verhandelt, mit der die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse geregelt wird. Die Barmer Ersatzkasse will dieses Programm in einem Pilotmodell austesten. Damit wird erstmalig vertraglich die Apotheke in Präventionsmaßnahmen eingebunden.

 

Vorteile für alle Beteiligten

 

Schon heute ist der Versicherte berechtigt, Leistungen der Primärprävention nach Paragraf 20 des Sozialgesetzbuches V (SGB) sowie wirksame Patientenschulungen nach Paragraf 43 SGB V in Anspruch zu nehmen. Außerdem erbringt die Krankenkasse Leistungen zur Gesundheitsförderung in Betrieben nach Paragraf 20a SGB V. Mit der vorliegenden Vereinbarung erfüllt die Krankenkasse ihre gesetzlich verankerten Aufgaben zur Prävention in Zusammenarbeit mit den Apotheken.

 

Die Vorteile für alle Beteiligten liegen auf der Hand: Die Firmen können sich über  motivierte Mitarbeiter und höhere Produktivität freuen sowie Lohnnebenkosten sparen und ihre soziale Verantwortung demonstrieren. Die Mitarbeiter erhalten regelmäßige Check-ups, ziehen Nutzen aus der intensiven Information für sich und ihren Arbeitsprozess, erkennen ihre Schwächen und lernen sie zu vermeiden. Die Apotheker bekommen eine adäquate Vergütung ihrer Präventionsleistungen.

 

Voraussetzung zur Teilnahme der Apotheker an dem Programm ist ihre Qualifikation durch Fachschulungen mit Inhalten zu Diabetes und Koronarer Herzkrankheit, zur Durchführung der Screenings nach Qualitätsstandards der ABDA &#8211 Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker (ZL) und zur qualifizierten Auswertung der Ergebnisse.

 

Gerninghaus beabsichtigt, das FitFactory-Konzept wissenschaftlich in Form einer Diplomarbeit oder einer Dissertation auswerten zu lassen, um den Nutzen des Programms zu dokumentieren. Beim Management-Kongress der Pharmazeutischen Zeitung mit Lauer Fischer, der in der Zeit vom 6. bis 11. November auf Mallorca stattfindet (PZ 32/2007, Seite 37 bis 39), wird Dr. Gerd Gerninghaus das Programm ausführlich vorstellen.

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