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Dominikanische Republik

Dunkle Wolken im Paradies

07.08.2018  15:38 Uhr

Von Jennifer Evans / Viele der in der Dominikanischen Republik lebenden Haitianer trauen sich nicht, dort in ein Krankenhaus zu gehen. Diskriminierung und Bürokratie im Gesundheitssystem schrecken sie ab. Eine Änderung scheint dabei nicht in Sicht.

Seit 1937 verläuft auf der Hispaniola-Insel eine Grenze, die Haiti von der Dominikanischen Republik trennt. Viele Haitianer arbeiten jedoch in der Dominikanischen Republik. Dort gibt es mehr Jobs und die Gehälter sind höher. Das ist schon seit 1952 so, als die beiden Staaten vereinbarten, dass haitianische Arbeiter auf den Zuckerplantagen der Republik aushelfen sollten. Doch die beiden Teile der Insel trennen Kultur, Sprache und auch das Aussehen der Bewohner. 95 Prozent der Haitianer sind dunkelhäutig, während die Mehrheit der Menschen in der Republik eine hellere Haut hat. Das Ungleichgewicht zwischen beiden Inselteilen ist nach wie vor spürbar, besonders im Gesundheitssystem. Das geht aus einem Bericht des Fachmagazins »The Lancet« hervor.

Status illegal

 

Demnach bekommen Einwandererkinder in der Dominikanischen Republik selbst dann keine offiziellen Papiere, wenn sie bereits dort geboren wurden. Folglich gelten sie nicht als legale Bürger. Aber genau dies ist entscheidend für ihre Gesundheitsversorgung. Denn Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern in der Dominikanischen Republik behandeln in der Regel nur dann, wenn der Patient vollständige Papiere vorweisen kann.

 

Viele Mütter haitianischer Abstammung, die in der Republik leben, versuchen laut dem Fachmagazin daher bis heute, für die Geburt ihrer Kinder schnell über die Grenze nach Haiti zu kommen. Dort können sie sicher sein, dass ihre Kinder eine Geburtsurkunde und einen Reisepass erhalten. Auf der dominikanischen Seite ist hingegen nicht einmal klar, ob den werdenden Müttern in öffentlichen Krankenhäusern überhaupt geholfen wird, wenn sie in den Wehen liegen. Zwar existieren private Kliniken, leisten kann sich die aber kaum einer. Und selbst wenn die Frauen versorgt werden, stellt man im Krankenhaus Fragen zu ihrer Herkunft, berichtet das Magazin. Auch soll es in einigen öffentlichen Kliniken mittlerweile mehr Vertreter der Einwanderungsbehörde geben als Mediziner.

 

Erst vor Kurzem hat der Staatspräsident der Dominikanischen Republik, Danilo Medina, angekündigt, Menschen ohne Papiere abschieben zu wollen sowie die Einwanderung von der anderen Seite der Insel insgesamt zu stoppen. Zudem plant er, allen Ausgaben, die für die Bildung und Gesundheit unautorisierter Einwanderer aus Haiti entstehen, künftig einen Riegel vorzuschieben.

 

Laut »The Lancet« leben derzeit zwischen 500 000 und 1 Millionen Menschen mit haitianischer Abstammung in der Dominikanischen Republik. Dazu kommen mehr als 400 000, die für Saisonjobs dort sind. Letztere stecken in einer Zwickmühle: Ohne Papiere kann keiner von ihnen eine feste Anstellung bekommen, die ihnen dann die Tür zur staatlichen Gesundheitsversorgung öffnen würde. Auch jene Haitianer, die freiwillig privat für ihre Gesundheitsversorgung in der Republik zahlen würden, dürfen dies ohne entsprechende Pässe und Papiere nicht.

 

Folge: Schattenwirtschaft

 

Die politischen Perspektiven haben inzwischen zu einer Schattenwirtschaft geführt. Wie aus dem Bericht des Fachblatts hervorgeht, bestechen einige Haitianer Fahrer und Wachen aus der Dominikanischen Republik, damit sie über die Grenze kommen und zumindest weiterhin etwas Geld mit Schwarzarbeit in der Republik verdienen können. Sie haben kaum eine Wahl: In Haiti, dem ärmsten Land der westlichen Hemisphäre, gibt es kaum Jobs. Knapp 60 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. /

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