Pharmazeutische Zeitung online
IQWiG

Kein Zusatznutzen für Dimethylfumarat und Insulin degludec

06.08.2014  09:40 Uhr

IQWiG: Kein Zusatznutzen für Dimethylfumarat und Insulin degludec

Von Annette Mende / Wieder einmal hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) neu zugelassenen Medikamenten einen Zusatznutzen aus formalen Gründen abgesprochen. Weder im Fall von Dimethylfumarat in der Indikation Multiple Sklerose (Tecfidera®) noch für Insulin degludec (Tresiba®) hielten die eingereichten Daten der Überprüfung durch das IQWiG stand. Bevor der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das abschließende Urteil über den Zusatznutzen der Präparate fällt, haben die Hersteller jetzt die Möglichkeit, im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens weitere Informationen einzureichen.

Laut einer Pressemitteilung des IQWiG hielt sich Tecfidera-Hersteller Biogen Idec bei der Wahl der zweckmäßigen Vergleichstherapie nicht genau an die Vorgaben des G-BA. Dieser hatte β-Interferone (1a oder 1b) oder Glatirameracetat festgelegt. Der Hersteller verglich Tecfidera zwar mit β-Interferon 1a, aber nur mit einem bestimmten Präparat (Rebif®). Laut IQWiG hätte aber der gesamte Wirkstoff berücksichtigt werden müssen, was einen Vergleich auch mit dem β-Interferon-1a-Präparat Avonex® erfordert hätte. Den ebenfalls eingereichten indirekten Vergleich über eine Netzwerk-Metaanalyse von 14 Studien lehnte das Institut unter anderem aus demselben Grund ab. Darüber hinaus seien das verwendete statistische Modell ungeeignet sowie Ähnlichkeit, Homogenität und Konsistenz der eingeschlossenen Studien vom Hersteller nicht adäquat überprüft worden, bemängelt das IQWiG.

Im Fall von Insulin degludec stand der Datenschutz einer Beurteilung im Weg. Hersteller Novo Nordisk führte zwar die erforderlichen Vergleiche des neuen langwirksamen Insulins als Monotherapie sowie in verschiedenen Kombinationen mit anderen Diabetesmitteln durch. Laut IQWiG enthielt das von Hersteller Novo Nordisk vorgelegte Dossier in den öffentlich zugänglichen Modulen 1 bis 4 jedoch nicht alle für die Nutzenbewertung notwendigen Informationen zu Methodik und Ergebnissen der Studien. Diese fanden sich im vertraulichen Modul 5 des Dossiers. Daten aus diesem Modul kann das IQWiG zur Bewertung heranziehen, allerdings nur, wenn der Hersteller der Veröffentlichung zustimmt. Novo Nordisk widersprach der Veröffentlichung, weshalb das IQWiG die Daten unberücksichtigt ließ.

 

»Dieser Schritt ist uns sicher nicht leichtgefallen«, sagte Krisja Vermeylen, Geschäftsführerin von Novo Nordisk in Deutschland, in einer Pressemitteilung. Zum Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen habe die Firma einer Veröffentlichung von Daten aus dem vertraulichen Teil des Dossiers jedoch nicht zustimmen können. Mit dem Ergebnis der Nutzenbewertung ist Vermeylen nicht einverstanden: Die Bewertung bilde die tatsächlichen Vorteile von Insulin degludec für Menschen mit Diabetes nicht angemessen ab. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa