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Hantaviren

Von Mäusen auf Menschen

Datum 10.08.2010  14:49 Uhr

Von Maria Pues / In diesem Jahr ist es wieder so weit: Alle zwei bis drei Jahre kommt es zu einem Hoch bei den Hantavirus-Infektionen. Im Jahr 2007 wurden dem Robert-Koch-Institut fast 1700 Fälle gemeldet. In diesem Jahr sind es bislang 1200 Infektionen, die von Mäusen auf den Menschen übertragen werden. Keine 200 waren es in den schwächeren Jahren.

Experten führen die Zahl der erkrankten Personen auf die starke Zunahme ihrer Überträger, verschiedene Mäusearten, zurück. In Deutschland zirkulieren drei verschiedene humanpathogene Typen von Hantaviren: das Puumalavirus (natürlicher Wirt ist die Rötelmaus), eine genetische Variante des Dobravavirus, die durch die Brandmaus übertragen wird und das Tulavirus aus der Feldmaus.

Mit Abstand am häufigsten kommt hierzulande das von Rötelmäusen übertragene Puumalavirus vor.Die Nager beherbergen das Virus, ohne selbst zu erkranken. Eine Übertragung auf den Menschen erfolgt vor allem über getrockneten Nagerkot und -urin, worin die Viren bis zu drei Monate infektiös bleiben können. Aufgrund von Studien gehen Wissenschaftler davon aus, dass niedrige Temperaturen und feuchte Witterung der Virusstabilität zugute kommen, UV-Strahlung hingegen inaktivierend wirkt.

 

Aufgewirbelter Staub bildet ein feines Aerosol, dessen Partikel die Viren transportieren und das eingeatmet zu einer Infektion führt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bislang nicht bekannt. Hohe Erkrankungszahlen gibt es in Regionen Baden-Württembergs und Bayerns sowie dem Osnabrücker Land und dem Münsterland. Eine Übersicht über die Verteilung gibt es unter www.rki.de.

 

Wie eine Sommergrippe

 

Häufig verläuft eine Infektion, ohne dass der Betroffene dies bemerkt. Wenn sich Symptome zeigen, geschieht dies meist erst zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung, sodass es schwierig ist, die Ursache der Beschwerden auszumachen. Viele denken zunächst an eine Sommergrippe. Üblicherweise beginnt die Erkrankung mit plötzlichem Fieber über 38,5 °C, das über drei bis vier Tage anhält. Dann folgen grippeähnliche Symptome wie Rücken-, Abdominalschmerz sowie Muskel- und Kopfschmerzen. Es kann zu einer Störung der Nierenfunktion kommen, die wiederum zu einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz führen kann, die jedoch reversibel ist. Abweichende Verläufe sowie die Beteiligung weiterer Organe wurden beobachtet. Eine Impfung gibt es nicht, die Behandlung erfolgt symptomorientiert. Man kann jedoch durch einige einfache Maßnahmen einer Infektion vorbeugen.

 

Nur keinen Staub aufwirbeln

 

Das Virus steckt im Staub, wenn infizierte Mäuse dort ihr »Geschäft« verrichtet haben. Wer Gartenlaube, Geräteschuppen oder Dachboden entrümpeln will und da­rin Mäuse vermutet, sollte sich bemühen, ihn nicht aufzuwirbeln. Zudem ist es hilfreich, die Räume mindestens eine halbe Stunde kräftig zu lüften, um die Virus-Konzentration in der Luft zu senken. Eine eng anliegende Atemschutzmaske (FFP3) und Gummihandschuhe schützen bei der Arbeit vor einer Infektion. Da es sich bei den Erregern um behüllte Viren handelt, lassen sie sich mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln inaktivieren. Staubige Flächen, Fußboden, vor allem Mäusenester und -fallen sowie tote Nager sollten mit Wasser, dem ein Reinigungsmittel zugesetzt ist, benetzt werden, um den Staub zu binden. Dies geht zum Beispiel mit einer Gießkanne mit Brausekopf. Feine Sprühnebel sollte man hingegen vermeiden. Sie könnten wie feine Stäube ebenfalls Erreger transportieren. Dasselbe gilt für schwungvolles Fegen oder die Verwendung eines Staubsaugers. Tote Mäuse sind am besten in einer gut verschlossenen Plastiktüte über den Hausmüll zu entsorgen.

 

Auch wer die Mäuse auf Abstand hält, vermindert sein Infektionsrisiko. Praktisch heißt das: Lebensmittel und Abfälle dicht verschlossen lagern, Tierfutter und Wasser nicht über Nacht draußen stehen lassen und möglichen Mausverstecken vorbeugen. Und: Die Hinterlassenschaften der Grillparty, vor allem Essensreste, sollten noch am Abend entsorgen werden – auch wenn es mal spät geworden ist. Sonst fühlen sich die Mäuse eingeladen. /

Weitere Informationen

Ausführliche Informationen zur Symptomatik und Diagnostik der Erkrankung sowie Merkblätter zur Vermeidung von Infektionen sind auf der Website des Robert-Koch-Instituts unter www.rki.de in der Rubrik »Infektionskrankheiten A – Z«, Hantaviren, zu finden.

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