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TCM-Museum

Traditionelle Medizin im Netz

01.08.2008  10:30 Uhr

TCM-Museum

<typohead type="3">Traditionelle Medizin im Netz

Von Ulrike Abel-Wanek

 

Immer mehr Menschen vertrauen auch im Westen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Um die alte Heilmethode besser zu verstehen, empfiehlt sich dem interessierten Europäer ein Besuch des »Beijing Digital Museum of TCM«.

 

China hat großen Bedarf an westlichem Know-how. Umgekehrt boomt der Markt für TCM in Europa. Vor allem im Bereich der Schmerztherapie erweisen sich die traditionellen medizinischen Praktiken als hilfreich, die Akupunktur hat vielerorts Aufnahme in die Leistungskataloge der Krankenkassen gefunden. China zählt zu den Ländern, die die traditionelle Medizin in ihr nationales medizinisches System integriert haben, eine Maßnahme, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nachdrücklich unterstützt. Dennoch ist bei Anhängern der naturwissenschaftlich verankerten Schulmedizin nach wie vor Skepsis angesagt - zu groß sind die Unterschiede zwischen Yin und Yang und den fünf Elementen im Vergleich zu Physik, Chemie und Statistik. Was man jedoch kennt, versteht man besser. Das englischsprachige Internet-Portal http://en.tcm-china.info/home/index.shtml lädt Besucher ein zu einem lehrreichen Rundgang durch die Jahrtausende alte Geschichte der Traditionellen Chinesischen Medizin, ihrer Philosophie, Wirkung und Anwendung.

 

Der Unterschied zwischen der östlichen Heilmethode und der klassischen Medizin wird gleich zu Beginn des Web-Rundgangs deutlich. Die TCM ist eine ganzheitliche Medizin und geht weit über die Behandlung der körperlichen Symptome hinaus. Durch die Anwendung einer oder mehrerer Therapieformen wird versucht, den Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, das heißt, die gestörte Balance von »Yin und Yang« wieder herzustellen für die Harmonie von Körper, Seele und Geist. Ein alter chinesischer Arzt beschrieb die verschiedenen medizinischen Ansätze am Beispiel der Erkältung: Nach der Theorie der westlichen Medizin sei sie ein Resultat einer Virusinfektion, während die TCM sie als Resultat eines geschwächten Immunsystems betrachte. Ein westlicher Arzt würde Arzneien, die die Symptome lindern, verschreiben, das Ziel der TCM sei eine Therapie zur Stärkung des ganzen Körpers.

 

Therapeutisch kommt vor allem die Arzneitherapie und die Akupunktur mit der ihr zugehörigen Moxibustion zum Einsatz. Beim »Moxen« werden kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern auf oder über Akupunkturpunkten abgebrannt und die Punkte so erwärmt. Zusammen mit der Massagetechnik Tuina, mit Bewegungs- und Atemübungen des Qigong und einer für den eigenen Typ passenden Ernährung werden die Verfahren auch als die »fünf Säulen« der chinesischen Therapie bezeichnet.

 

Jeder Bereich ist im TCM-Museum ausführlich und zum Teil sehr schön bebildert dokumentiert. Die »Arzneimitteltherapie« macht etwa 80 Prozent aller Behandlungen aus, entsprechend umfassend ist die Präsentation der Substanzen, darunter Kräuter, Mineralien und Tierextrakte. In sechs verschiedenen Kapiteln werden sie ausführlich beschrieben, ihre Anwendungsbereiche definiert, Wechselwirkungen aufgezeigt oder Hinweise zur Herstellung von hoch potenten Arzneimittellösungen, den Dekokten, gegeben. Bevor die Arzneimitteltherapie zum Einsatz kommt oder Akupunkturnadeln und Atemübungen für einen ungestörten Fluss der Lebensenergie »Qi« sorgen, schaut der TCM-Arzt seinen Patienten jedoch genauer an als die meisten seiner westlichen Kollegen. Mensch und Natur, aber auch der Körper und seine Organe sind nach Auffassung der Traditionellen Chinesischen Medizin eine Einheit, stehen in Wechselwirkung zueinander und beeinflussen sich gegenseitig. Anders als die hiesige Medizin, die die Organe eher isoliert behandelt, betrachtet, der fernöstliche traditionelle Arzt ganze Organsysteme beziehungsweise Funktionskreise, in die physische, geistige, emotionale und soziale Bedingungen mit einfließen. Jedes einzelne Organ, sogenannte »Zang-Fu-Organe«, ist wiederum mit den fünf Elementen Metall, Erde, Feuer, Wasser und Holz eng verbunden. Der traditionelle chinesische Arzt betrachtet beispielsweise die Zunge als »Fenster zum Herzen«. Veränderungen an der Zungenspitze können ein Hinweis auf Herzerkrankungen oder auch auf Störungen des Dünndarms sein, der in enger Beziehung zum Herzen steht.

 

Der Besucher trifft auf seinem virtuellen Rundgang durch neun große Abteilungen auf ein gleichermaßen komplexes wie kompliziertes System: eine Kombination von Ernährung und Bewegung, Entspannung und Meditation, von Prävention und Therapien, die auf Selbstheilungskräfte setzen. Kein zweites originäres Medizinsystem, außer dem westlichen, hat sich in den letzten Jahren derart in anderen Kulturräumen etabliert wie die TCM - aus dem Wunsch nach sanfteren Methoden und der Sehnsucht nach einem neuen Menschenbild in der Medizin.

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