Pharmazeutische Zeitung online
Neue Arzneimittelagentur

Eine AMA für Afrika

01.08.2018  10:11 Uhr

Von Jennifer Evans / Die Gesundheitsminister der einzelnen afrikanischen Staaten haben vereinbart, dass Afrika eine eigene Arzneimittelagentur bekommen soll. Damit würde ihrer Ansicht nach die Qualität der medizinischen Produkte auf dem gesamten Kontinent steigen. Gleichzeitig wäre es Anreiz für ausländische Inves­toren. Aber es gibt auch Skeptiker.

Einstimmig sind die afrikanischen Gesundheitsminister vor Kurzem übereingekommen, die sogenannte African Medicines Agency (AMA) einrichten zu wollen. Wie das Fachmagazin »The Lancet« berichtete, stellt diese Entscheidung einen Wendepunkt für den gesamten Kontinent dar. Ziel ist es demnach, eine grundsätzliche Übersicht und eine Struktur in den Arzneimittelmarkt zu bekommen. Auch soll die Bevölkerung so einen sichereren und bezahlbareren Zugang zu Medikamenten erhalten als bislang.

 

Eigene Kontrollinstanz

 

»Es war an der Zeit, dass wir in der Lage sind, Medikamente und Medizinprodukte für die afrikanischen Bürger selbst auf dem Kontinent herzustellen«, zitiert das Fachmagazin Margaret Agama-Anyetei, Leiterin Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung bei der African Union (AU) Commission. Ausschlaggebend für den Bedarf einer solchen Agentur sei unter anderem gewesen, dass der afrikanische Markt mit gefälschten und minderwertigen Arzneimitteln und Medizinprodukten überschwemmt ist. Agama-Anyetei zufolge mussten kontinentübergreifende Kontrollen her, um dem Problem Einhalt zu gebieten. Ein entsprechendes AMA-Abkommen sollen nun die Staatschefs der AU-Mitgliedstaaten unterschreiben, wenn sie sich im Januar 2019 treffen. Mindestens 15 von ihnen müssten zustimmen, damit es in Kraft treten und im Anschluss über den künftigen Standort entschieden werden könne, so Agama-Anyetei.

 

In einem AU-Statement heißt es, dass die Agentur die Einführung und Harmonisierung medizinischer Produkte fördern, deren Regulierung steuern sowie wissenschaftliche Leitlinien erstellen soll. Auch soll sie die Harmonisierung mit regionalen Gesundheitseinrichtungen koordinieren, behördliche Unterstützung geben, wissenschaftliche Gutachten erstellen und Rahmenbedingungen für Regulierungsmaßnahmen medizinischer Produkte festlegen. Durch die zentrale AMA hofft man, nationalen Regulationsbehörden doppelte Arbeit zu ersparen und insgesamt den Informationsaustausch auf dem Kontinent zu fördern.

 

Der Vorstoß für eine solche Agentur in Afrika ist dem Fachmagazin zufolge nicht nur für eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertig produzierten Arzneimitteln wichtig, sondern die AMA kann auch für ausländische Investoren aus dem Pharmasektor Anreize schaffen. Die sogenannte International Federation of Pharmaceutical Manufactures and Associations hat den Schritt bereits begrüßt. Skeptiker warnen allerdings davor, dass kommerzielle Interessen der Industrie die AMA-Anforderungen an die Gesundheit verdrängen könnten. Einige befürchten außerdem, dass die neue Agentur womöglich Zulassungsbestimmungen in anderen Teilen der Welt etwa bei Generika geschickt umschiffen will. Auch innerhalb von Afrika könnten demnach gemeinsame Zulassungsanforderungen der AU-Mitgliedstaaten dazu führen, dass Patente für Arzneimittel, die nur für einzelne Staaten auf dem Kontinent gelten, umgangen werden. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Generika

Mehr von Avoxa