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Evolocumab

EU-Zulassung für ersten PCSK9-Hemmer

28.07.2015  13:46 Uhr

Von Sven Siebenand / Zum ersten Mal weltweit ist ein Wirkstoff zur LDL- Cholesterol-Senkung zugelassen worden, der hemmend in den PCSK9- Signalweg eingreift.

 

Wie das Pharma­unternehmen Amgen meldet, erteilte die Europäische Kommission die Zulassung für das Evolocumab- haltige Präparat Repatha™. Der mono­klonale Antikörper ist als Monotherapie oder in Kombina­tion mit anderen Lipidsenkern als Zusatz zu diä­tetischen Maßnahmen bei Patienten mit primärer Hypercholesterol­ämie oder gemischter Dys­lipidämie zugelassen, die Statin-intolerant sind oder bei denen Statine kontraindiziert sind. 

 

Der PCSK9-Hemmer kann auch – allein oder in Kombination mit anderen Lipid­senkern – mit einem Statin kombiniert werden, wenn Patienten ihre LDL- Cholesterol-Werte trotz maximal tolerierter Statin-Dosis nicht adäquat senken können. Ein weiteres Zulassungs­gebiet ist die homozygote familiäre Hypercholesterolämie. Patienten mit dieser Erbkrankheit haben aufgrund eines genetischen Defekts massiv erhöhte Cholesterol-Blutspiegel. Bei Betroffenen ab zwölf Jahren darf der Antikörper in Kombination mit anderen Lipidsenkern zum Einsatz kommen.

 

Die Hemmung des PCSK9-Signalwegs wird seit Längerem als neuer Mechanismus zur Senkung von LDL-Cholesterol untersucht. Propro­teinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9 (PCSK9) ist ein Protein, das eine wichtige Rolle bei der Senkung von LDL-Cholesterol spielt. Das geschieht folgendermaßen: Auf den Hepatozyten befinden sich Rezeptoren für LDL-Cholesterol. Bindet LDL-Cholesterol daran, werden die Partikel zusammen mit dem Rezeptor internalisiert und abgebaut. Danach kann der Rezeptor zwei Wege nehmen: Entweder kehrt er an die Oberfläche der Zelle zurück oder er wird abgebaut. Ist zusätzlich zum LDL-Cholesterol PCSK9 an ihn gebunden, wird er abgebaut. Damit stehen weniger Rezeptoren an der Zelloberfläche zur Verfügung, die weiteres LDL-Cholesterol aus dem Blut binden können und infolgedessen steigt dessen Wert. PCSK9-Antikörper wie Evolocumab fangen das Protein ab, sodass die LDL-Rezeptoren immer wieder an die Zelloberfläche zurückkehren, was zur Senkung des LDL-Cholesterols führt.

 

Evolocumab wird subkutan injiziert. Bei primärer Hypercholesterolämie oder gemischter Dyslipidämie werden entweder alle zwei Wochen 140 mg Wirkstoff verabreicht oder einmal im Monat 420 mg. Bei homozygoter familiärer Hypercholesterolämie werden als Initialdosis einmal monatlich 420 mg empfohlen. Häufigste Nebenwirkungen waren Nasopharyngitis, Infektionen der oberen Atemwege, Rückenschmerz, Arthralgien, Grippe und Übelkeit.

 

Evolocumab bekommt voraussichtlich bald Konkurrenz. Alirocumab (Praluent®) von Sanofi-Aventis hat bereits ein positives Votum von der EMA erhalten und Bococizumab von Pfizer befindet sich in Phase III der klinischen Prüfung. /

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