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Arzneimittelversorgung

Arzt, Apotheker und Kasse profitieren

01.08.2006  16:02 Uhr

Arzneimittelversorgung

<typohead type="3">Arzt, Apotheker und Kasse profitieren

von Thomas Bellartz

 

Wenn es darum geht, neue Konzepte für die Arzneimittelversorgung zu entwickeln und erfolgreich einzuführen, sind die Apotheker in Schleswig-Holstein häufig mit dabei. Auch der neueste Vorstoß als Antwort auf das AVWG ist eine gemeinsame Aktion von Apothekern, Ärzten und Kassen aus dem Norden und nennt sich L.I.P.S.

 

L.I.P.S. steht für »Leitlinien Informations- und Preissystem Schleswig-Holstein« und kann es nicht nur dem Namen nach mit dem Arzneimittelverordnungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) aufnehmen. Das Projekt wurde als Antwort auf das Spargesetz der großen Koalition ins Leben gerufen.

 

Gemeinsam im Boot sitzen im nördlichsten Bundesland der Apothekerverband, die Kassenärztliche Vereinigung und für die Krankenkassen die IKK-direkt. Was sich die drei Verhandlungs- und Vertragspartner vorgenommen haben, ist nicht erst bei der Pressekonferenz in Berlin in der vergangenen Woche auf Resonanz gestoßen. Denn jenseits »theoretischer Rechengrößen von Tagestherapiekosten« sei es jetzt »gelungen, eine leitliniengerechte Versorgung sicherzustellen und die Ärzte vor Regressen zu schützen«, sagte der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Schlewig-Holstein, Ralf Büschner.

 

Ausgaben halten sich in Grenzen

 

Im Land zwischen den Meeren hätte man es auf den ersten Blick gar nicht nötig, über solche Modelle nachzudenken. Denn im Vergleich zum Durchschnitt und zu vielen anderen Bundesländern hielten sich die Arzneimittelausgaben in Grenzen. Trotzdem bemühe man sich hier um eine weitere Kostensenkung, auch um die Versorgung langfristig sicherzustellen.

 

Zwischen drei und fünf Millionen Euro wollen die drei Vertragspartner mit Hilfe von L.I.P.S. einsparen, bekräftigte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, Dr. Peter Froese. Man habe gemeinsam ein geeignetes Instrument entwickelt, um dieses Ziel zu erreichen. L.I.P.S baue auf eine bereits bestehende Vereinbarung zum Generikamanagement auf. »Schon lange vor dem AVWG haben wir uns für eine rationale Arzneimitteltherapie stark gemacht«, sagte Froese. Eine Absichtserklärung sichere die Ärzte gegen Regressforderungen der Kassen ab. Die Verantwortung für die Abgabe der Medikamente liegt beim Apotheker.

 

L.I.P.S. ist sehr komplex: Für jede Indikation wird ein Informationssystem bereit gestellt. Den Anfang machen KHK (Koronare Herzkrankheiten). Der Arzt erhält online eine Schnellübersicht über die Versorgungsleitlinie und eine tagesaktuelle Preisliste über die in der Leitlinie genannten patentgeschützten Arzneimittel beziehungsweise den Zielpreis der möglichen generischen Alternative. Ein besonderer Anreiz für den Arzt, mit L.I.P.S zu arbeiten: Er erhält zeitnah seine persönlichen Daten und kann so sein Verordnungsverhalten zeitnah überprüfen. Die Anwendung dieser Schnellinformation soll mit den Prüfgremien nach § 106 SGB V (also KV und Kassen) entwickelt werden. Verwendet der Vertragsarzt L.I.P.S., wird er im Gegenzug von weiteren Prüfungen der Verordnungen freigestellt.

 

Froese betonte die »fixe« Honorierung der Apotheken: »Mir ist doch wurscht, ob ich ein Medikament abgebe, das 10 oder 100 Euro kostet; für mich ändert sich nichts.« Es gebe trotzdem auch Chancen für den Apotheker, wenn der Zielpreis der Erstattungspreis ist. Am Ende, da sind sich Kassen, Ärzte und Apotheker sicher, werden alle von der Regelung profitieren. Und so sagt Ralf Hermes, Vorstand der IKK-Direkt: »Diese Vereinbarung bringt für alle Beteiligten nur Vorteile und nutzt die technischen Möglichkeiten zur Kooperation voll aus.« Nachweislich erzielte Einsparungen würden für die entstehenden Kosten der Datenverarbeitung und Betreibergesellschaft ausgegeben. Darüber hinausgehende Einsparungen teilen die Krankenkassen paritätisch auf.

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