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HIV, Tuberkulose und Malaria

Infektionsraten sinken – fast überall

23.07.2014  09:21 Uhr

Von Annette Mende / Als eines ihrer sogenannten Milleniumsziele hat sich die UN die Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und Malaria auf die Fahnen geschrieben. Jetzt zeigt die bisher umfassendste Übersichtsarbeit zu diesem Thema: Die erreichten Fortschritte sind groß, aber es bleibt noch viel zu tun

Die Autoren um Professor Dr. Christopher Murray von der Universität Washington wollten mit ihrer Studie nichts weniger als die Inzidenzen, Prävalenzen und die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch HIV, Tuberkulose (Tb) und Malaria von 1990 bis 2013 dokumentieren, und zwar weltweit. Das Ergebnis dieser Recherchearbeit stellten sie jetzt bei der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne vor und veröffentlichten es zeitgleich im Fachjournal »The Lancet« (doi: 10.1016/S0140-6736(14)60844-8).

 

Die Zahlen zu HIV stimmen im Großen und Ganzen, wenn auch nicht bis ins letzte Detail, mit denen des jetzt vorgelegten UNAIDS-Berichts überein (lesen Sie dazu Seite 34). Die Autoren heben besonders die Erfolge bei der Infektionsvermeidung von Kindern hervor, die auch der UNAIDS-Bericht betont. Daneben weisen sie auf die erfreulicherweise rückläufige Entwicklung bei den HIV-bedingten Todesfällen hin. Allerdings bilden mehrere Regionen, da­runter Ostmitteleuropa, ein Ausnahme von diesem Trend. In diesen Gegenden sei HIV vielfach ein Problem von Drogenabhängigen. Die dort steigende HIV-Mortalität könne daher auf einer Vernachlässigung dieser Menschen durch die betroffenen Staaten beruhen oder darauf, dass Drogenabhängige generell eine schwierig zu erreichende Zielgruppe seien, so die Wissenschaftler.

 

Mehr Mittel für den Kampf gegen Tuberkulose

 

Auch bei der Tb gibt es seit einiger Zeit immer weniger Neuinfizierte jährlich. Insgesamt stieg aber die Zahl der Tb-Patienten auf der Erde von 8,5 Millionen im Jahr 1990 auf zwölf Millionen im Jahr 2013. Die meisten von ihnen leben in Süd- und Südostasien, wo sich mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Neuinfektionen ereignen und fast die Hälfte (48 Prozent) der weltweiten Todesfälle. Fortschritte, wenn auch bescheidene, sind gleichwohl auch hier zu verzeichnen. So sanken seit dem Jahr 2000 die Prävalenz um 2,4 Prozent, die Inzidenz um 1,1 Prozent und die Mortalität um 4,2 Prozent jährlich. Trotz großer regionaler Unterschiede gebe die weltweite Entwicklung bei Tb Anlass zur Hoffnung, so die Autoren. Sie heben hervor, dass mittlerweile 8,3 Milliarden US-Dollar für den Kampf gegen die Infektionskrankheit zur Verfügung gestellt würden.

Bei der Malaria übertreffen die jetzt ermittelten Zahlen bisherige Schätzungen. Der aktuellen Studie zufolge sterben jährlich 855 000 Menschen an Malaria, bislang war man von 627 000 Todesopfern ausgegangen. Die Hälfte davon entfällt auf nur drei Staaten: Nigeria, Demokratische Republik Kongo und Indien. Sie sind zusammen mit Mosambik auch die einzigen Länder, in denen mehr als fünf Millionen Neuinfek­tionen jährlich zu verzeichnen sind.

 

Doch gibt es auch bei der Malaria Positives zu berichten. So mache man fast überall Fortschritte bei der Bekämpfung dieser Krankheit: In Zen­tralasien sank die Zahl der Neuinfektionen um 38 Prozent seit dem Jahr 2000 und in Afrika südlich der Sahara ging die Malaria-bedingte Kindersterblichkeit seit 2004 um 31,5 Prozent zurück.

 

»In den vergangenen 13 Jahren konnten wir einen großen Anstieg sowohl der bereitgestellten Mittel als auch der politischen Aufmerksamkeit beobachten, die HIV, Tuberkulose und Malaria gewidmet werden«, kommentiert Murray in einer Pressemitteilung die Ergebnisse. Ein wichtiger Geld­geber ist die Bill & Melinda Gates Stiftung, die auch diese Studie finanzierte. Es bleibe jedoch noch viel zu tun, so Murray. Um zu kontrollieren, wie man bei der Bekämpfung dieser drei Infek­tionskrankheiten vorankomme, müsse unter anderem deren Erfassung auf der ganzen Welt standardisiert und verbessert werden. /

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