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Medikamente für Griechenland

Deutsche Hersteller liefern weiter

15.07.2015  09:38 Uhr

Von Anna Hohle / Deutsche Pharmaunternehmen werden trotz schwieriger Umstände und drohender Zahlungsausfälle weiter Medikamente nach Griechenland liefern. Das hat die Chefin des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (vfa), Birgit Fischer, versprochen. Gleichzeitig forderte sie ein Exportverbot für Arzneimittel aus Griechenland heraus.

Deutsche Medikamentenhersteller werden ihre Präparate weiter ins Krisenland Griechenland liefern. »Die forschenden Arzneimittelhersteller sind sich ihrer Verantwortung für Patienten bewusst und garantieren trotz aller Unklarheiten und Zahlungsausfälle der Vergangenheit weiter die Lieferung«, sagte Fischer in der vergangenen Woche.

 

Engpässe

 

Die gesundheitliche Versorgung der griechischen Bevölkerung hatte sich bereits in den vergangenen Monaten in vielen Bereichen verschlechtert, weil es schlichtweg an Geld fehlt. Zuletzt war es auch zu Engpässen bei Medikamenten gekommen. »Wir haben Hinweise darauf, dass die Medikamente selbst für Schwerstkranke in den Krankenhäusern knapp werden«, sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der »Berliner Zeitung«. So fehlten etwa Arzneien gegen schwere Herz-Kreislauf-Leiden und Krebserkrankungen. »Wenn die Chemotherapie bei einem Leukämie-Patienten unterbrochen werden muss, ist das verheerend«, so Lauterbach.

 

Der vfa erklärte nun, die deutschen Hersteller würden weiter Medikamente liefern, auch wenn unklar sei, wann Griechenland sie bezahlen kann. Gleichzeitig mahnte Fischer, alle ins Krisenland gelieferten Medikamente müssten auch wirklich bei den Menschen vor Ort ankommen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass Großhändler und Exporteure Preis- oder Wechselkursschwankungen ausnutzten und die angekommenen Arzneimittel in andere Länder exportierten, statt die griechische Bevölkerung zu versorgen. Deshalb brauche man ein Exportverbot für Medikamente aus Griechenland heraus, forderte Fischer.

 

Von diesem Vorschlag hält der Verband der Arzneimittelimporteure Deutschlands (VAD) allerdings nichts. »Ein generelles Exportverbot für Arzneimittel aus Griechenland ist europarechtlich nicht haltbar und es fehlt ihm jegliche sachliche Begründung«, hieß es bei dem Verband. Großhändler und Apotheken in Griechenland seien sowieso verpflichtet, zuerst den heimischen Markt zu versorgen, bevor sie Arzneimittel in den Export geben.

 

Schlechte Bedingungen

 

Schuld an Medikamenten-Engpässen in dem Land seien nicht Exporte, sondern die schlecht ausgestattete staatliche Gesundheitskasse, die restriktive Belieferung durch die Hersteller und die schlechten Zahlungsbedingungen für Großhändler und Apotheken, so der VAD weiter. Großhändler und Apotheker seien sogar auf das Geld angewiesen, das sie aus dem Export überschüssiger Ware erzielten. »Wenn der vfa Griechenland wirklich helfen wollte, sollte er bei seinen Mitgliedsfirmen um nachsichtigere Zahlungsziele für griechische Kunden werben«, heiß es beim VAD.

 

Die Importeure machten klar, sich nicht an günstigen Lieferungen nach Griechenland bereichern zu wollen. Sollten humanitäre Programme Medikamente als Hilfslieferung in das Krisenland senden, sei es für alle VAD-Mitglieder eine »moralische Selbstverständlichkeit, diese Ware nicht zu beziehen«, so der Verband.

 

Lauterbach plädierte unter anderem dafür, die deutschen Hersteller sollten ihre Medikamente zum günstigen Einkaufspreis nach Griechenland bringen. Deutschland könnte hier als starker Pharmastandort bei der Notfallversorgung ein Beispiel setzen. /

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