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Rationaler einsetzen

12.07.2017  10:27 Uhr

In einem Positionspapier zur Bundestagswahl fordert die Diagnostika-­Industrie, ihre Produkte zum Beispiel in der personalisierten Medizin künftig noch stärker anzuerkennen und einzusetzen (lesen Sie dazu auch Diagnostika-Industrie: Mehr Tests, bessere Versorgung). Diese Forderung könnte in ähnlicher Weise auch die Apothekerschaft ­formulieren. Dabei geht es um einen noch rationaleren Einsatz von Medikamenten, unserem ureigenen Kompetenzfeld.

 

Längst ist es über weite Strecken möglich, die Wirksamkeit und Verträglichkeit vieler Arzneimittel vorherzusagen. Kompliziert wird diese wichtige Option dadurch, dass Diagnostik– genauer gesagt Gendiagnostik – erforderlich ist. Und Diagnostik fällt bekanntlich in die Kompetenz­domäne der Ärzte, zumindest wenn man oberflächlich denkt. Heute sollte man allerdings differenzieren zwischen krankheitsbezogener Diagnostik, die den Ärzten vorbehalten ist, und arzneimittelbezogener Diagnostik, die konsequenterweise auch den Apothekern gestattet werden sollte.

 

Die krankheitsbezogene Gendiagnostik stützt sich auf genetische ­Marker, die Krankheitsrisiken beschreiben oder bestimmte Krankheiten molekulargenetisch definieren. Demgegenüber beschränkt sich die arzneimittelbezogene Diagnostik auf genetische Marker, die unabhängig von Krankheiten eine Beurteilung zulassen, ob ein Wirkstoff unter den gegebenen genetischen Vorgaben eines Patienten wirken kann oder nicht und ob man mit über die Norm hinausgehenden Nebenwirkungen rechnen muss, die teils lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können.

 

Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Einsatz eines Medikaments, das vorhersehbar nicht wirken kann oder schwere Nebenwirkungen ver­ursachen wird, als unethisch gilt. Und man wird feststellen, dass die Therapietreue steigt, wenn Patienten mit Medikamenten versorgt werden, die sie optimal vertragen. Darauf können und sollten die Arzneimittelfachleute vor einer Wahl durchaus mit Nachdruck hinweisen.

Professor Dr. Theo Dingermann

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