Pharmazeutische Zeitung online
G20-Gipfel

Im Zentrum des Chaos

12.07.2017  10:27 Uhr

Von Daniela Hüttemann, Hamburg / Hamburg befand sich die vergangenen vier Tage im Ausnahmezustand. Die Bilder der Krawalle und Plünderungen im Schanzenviertel gingen um die Welt. Zwei Apotheken befinden sich in unmittelbarer Nähe der Roten Flora, die als Zentrum der Autonomen in Hamburg gilt.

Montagvormittag im Hamburger Schanzenviertel: Straßenschilder werden wieder aufgestellt, Pflastersteine neu verlegt, Straßen, auf denen Barrikaden brannten, werden neu geteert. Polizisten begutachten eingeschlagene Scheiben, die Spurensicherung ist in der ausgebrannten Sparkasse, überall sind Fernsehteams unterwegs. Anwohner und Ladenbetreiber tauschen sich auf den Straßen über das Geschehen am Wochenende aus. Es scheint, als könnten sie immer noch nicht glauben, was da passiert ist.

Fassungslos und geschockt

 

Auch Uwe Sander, Inhaber der Jungborn-Apotheke auf dem Schulterblatt, und Anette Kullik, Inhaberin der Stern-Apotheke in der Juliusstraße direkt um die Ecke vom Autonomen-Zentrum Rote Flora, wirken fassungslos. So richtig reden wollen beide zunächst nicht über die Krawalle am Wochenende des G20-Gipfels. Dann bricht es doch aus Sander heraus: »Das ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe, schreiben Sie das ruhig«, sagt er gegenüber der PZ. »Und das zwei Wochen, bevor ich in den Ruhestand gehe und die Apotheke übergebe. Wir müssen das erst einmal verarbeiten, aber das werde ich wohl mit ins Grab nehmen.« Mehr möchte er dazu nicht sagen. Schräg gegenüber wird gerade der geplünderte Drogeriemarkt aufgeräumt.

 

Dabei geht es den Apothekern gar nicht in erster Linie um die Sachbeschädigung. Die Jungborn-Apotheke ist relativ glimpflich davongekommen, die Scheiben der Stern-Apotheke sind eingeschlagen, »doch dafür haben wir eine Versicherung«, so Inhaberin Kullik. Sie glaubt auch nicht, dass das die Autonomen aus dem Viertel waren. Während der Krawalle, die am 1. Mai regelmäßig in der Schanze stattfinden, sei ihr noch nie eine Scheibe eingeworfen worden – wohl aber von feiernden Jugendlichen.

 

Überhaupt habe es am Freitagabend in der Querstraße zum Schulterblatt erst noch relativ friedlich gewirkt. In der Apotheke sei den ganzen Tag nicht viel los gewesen, ein Mitarbeiter hatte den Spätdienst bis 22 Uhr übernommen. Etwa um 21 Uhr sei um die Ecke ein Laden geplündert worden. Die Polizei sei nirgendwo zu sehen gewesen, habe der diensthabende Apotheker berichtet. Zeitgleich kam es auch bei der Drogerie Budni und Rewe zu Plünderungen, schräg gegenüber von der Jungborn-Apotheke. Kullik ist es vollkommen unverständlich, wie die Polizei so lange untätig zuschauen und die Krawalle nicht verhindern konnte.

 

Gefühl der Unsicherheit

 

»Wenn Sie nicht selbst dabei waren, können Sie nicht ahnen, was das mit einem macht«, sagt die Apothekerin über das Gefühl der Unsicherheit, das am Montagmorgen noch im ganzen Viertel zu spüren ist. Sie selbst habe immer noch das Dröhnen der Hubschrauber in den Ohren, von denen einige nach wie vor über der Stadt kreisen. Die Apothekerin denkt vor allem auch an ihre Patienten aus der Nachbarschaft. Die Anwohner, darunter einige immobile Stammkunden der Apotheke, seien verängstigt – kein Wunder, wenn brennende Barrikaden vor den Fenstern stehen.

 

»Was habt ihr mit unserer Stadt gemacht?«, titelt dann auch das »Hamburger Abendblatt«, das am Montag über nichts anderes als die »Chaos-Tage« berichtet. Der einzige Lichtblick: Am Sonntag kamen Tausende freiwillige Hamburger in die Schanze, um sich solidarisch zu zeigen und aufzuräumen. Graffitis wurden weggeschrubbt, Glasscherben weggefegt und Scheiben geputzt. Zwar hatte die Stern-Apotheke bereits die schlimmsten Schäden am Samstag beseitigt, doch auch hier haben die Helfer ein Kreidezeichen hinterlassen. Mit einem Herzen. /

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