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Zivilisationskrankheiten

Weltweite Herausforderung

09.07.2014  10:13 Uhr

Von Hannelore Gießen, Lindau / Immer mehr Menschen weltweit leben in relativem Wohlstand und leiden an Herz- Kreislauf­-Erkrankungen und Diabetes. Das stellt die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen.

Aktuellen Zahlen der Weltbank zufolge leben zwar noch 800 Millionen Menschen ohne ausreichend Wasser, Nahrung und Gesundheitsversorgung. »Doch der Lebensstandard und die Lebenserwartung eines Großteils der Weltbevölkerung hat sich innerhalb der letzten Jahrzehnte den Werten westlicher Länder angenähert«, sagte der schwedische Professor für Internationale Gesundheit, Hans Rosling, bei der Nobelpreisträger-Tagung, zu der 37 Nobelpreisträger und 600 Nachwuchswissenschaftler aus 80 Nationen nach Lindau gekommen waren.

 

Einkommen sei nach wie vor der Parameter, der den bei Weitem stärksten Einfluss auf die Gesundheit hat, erläuterte Rosling. Die Lebenserwartung korreliere mit dem Pro-Kopf-Einkommen und den staatlichen Gesundheitsausgaben.

 

Belastbare Daten

 

Werde jedoch die Lebenswirklichkeit der Menschen in den verschiedenen Ländern falsch eingeschätzt, würden auch die Weichen für die Zukunft fehlerhaft gestellt, mahnt der Experte für internationale Gesundheit. Die von Rosling gegründete Stiftung Gapminder setzt sich dafür ein, in den verschiedensten Ländern aktuelle und belastbare Daten zur Gesundheitssituation der Bevölkerung zu erheben. Nur dann könnten strategisch weitreichende Entscheidungen getroffen und Gelder sinnvoll eingesetzt werden, erläutert er.

 

Zwar seien die Einwohner von Ländern wie China oder Vietnam gemessen an ihrem Einkommen im Durchschnitt noch relativ arm. Doch entgegen einer weitverbreiteten Ansicht seien weder Unterernährung noch Infektionskrankheiten hier häufige Todesursachen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs führen die Statistik an, wie in den Industrienationen. »Die Menschen leben wie die Armen, sterben aber wie die Reichen«, fasste Rosling pointiert zusammen. Eine adäquate Behandlung dieser Erkrankungen könne sich die Mehrheit der Menschen jedoch selbst in Ländern mit hohem Wirtschaftswachstum nicht leisten.

 

Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt weltweit inzwischen siebzig Jahre. Nimmt jedoch der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung zu, steigen auch die Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Dies stellt Forschung und Industrie vor große Herausforderungen, denn viele wirksame Medikamente und eine effiziente Medizintechnik sind nur zu Preisen erhältlich, die ausschließlich in den wohlhabenden Ländern gezahlt werden können.

 

Richtige Ansätze

 

Der Wissenschaftler fordert innovative Lösungsansätze, damit möglichst viele Patienten eine Chance auf eine effektive Behandlung erhalten. Die pharmazeutische Industrie habe in einzelnen Bereichen reagiert, sodass HIV-Medikamente bereits heute – je nach Land – zu unterschiedlichen Preisen an Patienten abgegeben würden, so Rosling. In Brasilien seien sie deutlich günstiger als in den USA, in Tansania lägen die Preise noch tiefer. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung sei die Herstellung von Generika von patentgeschützten Medikamenten in Indien.

 

Rosling appellierte an Wissenschaft und Wirtschaft, sich für die Förderung von gesunden Lebensbedingungen und einem handlungsfähigen Gesundheitssystem weltweit einzusetzen: »Wie stehen vor einer Herku­lesaufgabe.« /

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