Pharmazeutische Zeitung online

Problematische Diagnostik

10.07.2012  16:18 Uhr

Wieder einmal füllt das Wort Diagnostik die Schlagzeilen. Ein neuer Test schickt sich an, den deutschen Markt zu betreten. Und wieder einmal melden sich reihenweise die Bedenkenträger zu Wort.

 

In der Tat ist der Praena-Test alles andere als die Me-too-Variante einer x-beliebigen Routinediagnostik. Denn hier wird nicht ein Problem derer detektiert, die sich testen lassen. Vielmehr sucht der Test nach Problemen neuen Lebens, das die Untersuchte in sich trägt. Gesucht wird nach einer eventuell vorliegenden Trisomie 21 bei einem Fetus (lesen Sie dazu Bluttest auf Down-Syndrom: Streit um neues Analyseverfahren). Ethisch problematisch ist, dass es bei positivem Ergebnis keine Heilungsoptionen gibt.

 

All das wäre Grund genug, den Test abzulehnen und dieses Problemkapitel damit abzuhaken, gäbe es da nicht einen Aspekt, der positiv zu Buche schlägt. Erstmals können dank dieses Tests sehr riskante invasive Diagnostikverfahren zur Abklärung des Vorliegens einer Trisomie 21 vermieden werden – zumindest dann, wenn er ein negatives Ergebnis anzeigt. Denn die herausragende Eigenschaft dieses Tests ist, dass er die diagnostische Analyse am peripheren Blut der Schwangeren durchführt.

 

Als Apotheker spielen wir in dem Streit, der derzeit um den neuen Pränatal-Diagnostiktest ausgetragen wird, nur eine Nebenrolle. Entscheiden können und dürfen wir nicht. Wir könnten aber um eine Meinung gefragt werden. Das wird nicht etwa ein niedergelassener Pränatalmediziner tun, der jährlich Hunderte von Fruchtwasserpunktionen oder Biopsieanalysen der Zottenhaut durchführt. Fragen könnten aber von einer Betroffenen kommen, der man bedeutet hat, dass ihre Schwangerschaft als riskant einzustufen ist. Sie steht vor der Entscheidung, einer diagnostischen Intervention zuzustimmen oder diese Zustimmung zu verwehren.

 

In dieser Situation gilt es, den Einzelfall zu bewerten. Wichtig ist, dass sich die werdende Mutter die Frage nach den Konsequenzen eines möglichen positiven Ergebnissses stellt – und zwar am besten schon bevor sie den Test in Auftrag gibt.

 

Professor Dr. Theo Dingermann

Mitglied der Chefredaktion

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Down-Syndrom

Mehr von Avoxa