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Zweiter Gesundheitsmarkt

Minimalisten und Zauderer

10.07.2007  17:03 Uhr

Zweiter Gesundheitsmarkt

<typohead type="3">Minimalisten und Zauderer

Von Birgit Masekowitz

 

Die privaten Ausgaben für die Gesundheit steigen jedes Jahr um sechs Prozent. Die Deutschen würden sogar noch mehr Geld in ihre Gesundheit investieren. Doch Politik und Unternehmen nutzen die Möglichkeiten dieses Marktes nur zögerlich, ergab eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger. Eine Chance auch für Apotheker.

 

Seit dem Jahr 2000 sind die Ausgaben für privat finanzierte Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit, den sogenannten zweiten Gesundheitsmarkt, um jährlich sechs Prozent auf mittlerweile 60 Milliarden Euro gestiegen. Das Thema Gesundheit und Gesunderhaltung interessiert immer mehr Menschen. Sie treiben Sport, achten auf gesunde Ernährung und informieren sich über Gesundheitsthemen.

 

Für die Studie der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants befragten die Marktforscher im Frühjahr  dieses Jahres 1000 Frauen und Männer zwischen 18 und 70 Jahren zu ihrem Gesundheitsverhalten und ihren Konsumbedürfnissen. Heraus kam, dass in  Deutschland jeder Erwachsene rund 900 Euro im Jahr für private Vorsorgeuntersuchungen, alternative Medizin, Wellness, Sport und gesunde Ernährung ausgibt, insgesamt rund 60 Milliarden Euro.

 

Die Deutschen wären sogar bereit, noch mehr in ihre Gesundheit zu investieren, ergab die Studie - insgesamt 76 Milliarden Euro pro Jahr. »Fast alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig vom Einkommen, möchten zunehmend etwas für ihre Gesundheit tun und nutzen gesundheitsfördernde Produkte und Dienstleistungen«, erläuterte Dr. Joachim Kartte von Roland Berger Strategy Consultants. Derzeit geben die Deutschen am meisten Geld für Sportartikel, Bio-Lebensmittel und atmungsaktive beziehungsweise  hautverträgliche Kleidung aus, gefolgt von selbst zu zahlenden Vorsorgeuntersuchungen und Literatur zum Thema Gesundheit und Fitness. Die privaten Ausgaben für Prävention sind in den vergangenen zehn Jahren jährlich um zehn Prozent, die für gesunde Lebensmittel um acht Prozent gestiegen. Auch für den Gesundheitstourismus erwarten Marktanalysten bis 2010 ein Wachstum von acht Prozent.

 

Fünf Konsumententypen

 

Doch sowohl Politik als auch Unternehmen nutzen die Chancen dieses privaten Gesundheitsmarktes bislang nur zögerlich. So wünschten sich die Befragten mehr Angebote und Informationen  zu Vorsorgeuntersuchungen, Nahrungsergänzungsmitteln, Wellness und Gesundheitsberatung.

 

Um die Menschen besser mit Gesundheitsleistungen zu erreichen, haben die Marktforscher aus den 1000 Befragten fünf Konsumententypen herausgearbeitet: den rundum Aktiven, den sorglosen Sportler, den traditionellen Minimalisten, den passiven Zauderer und den selbstkritischen Interessierten. »Unternehmen, die die Chancen im zweiten Gesundheitsmarkt nutzen wollen, sollten diese Grundtypen kennen, damit sie wissen, wen sie wie ansprechen können«, sagte Dr. Karsten Neumann von Roland Berger Strategy Consultants.

 

Gelänge es den Anbietern von Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen, die Bedürfnisse ihrer Kunden zu erkennen, profitierten Wirtschaft und Konsumenten. Die Kunden erhielten das Gesundheitsangebot, das sie wünschten, und die Unternehmen nutzten den wachsenden zweiten Gesundheitsmarkt gewinnbringend.

 

Arztpraxen im Supermarkt

 

Kartte hob hervor, dass der zweite Gesundheitsmarkt auch den klassischen Akteuren des ersten Gesundheitsmarktes offenstehe und auch für diese große Chancen biete. »Gerade Ärzte, Apotheker und Krankenkassen haben den Vorteil, dass ihnen die Menschen große Kompetenz zuschreiben und ihnen vertrauen. Zudem verfügen sie über jahrzehntelange Markterfahrung.«

 

Als Beispiel nannte er die Kooperationen von Krankenkassen mit Vertriebsunternehmen. Für denkbar hält Kartte ambulante Arztpraxen im Supermarkt mit geringen Wartezeiten, wie es sie in den USA bereits gibt. Auch sei über den »Kanal Arzt« eine große Konsumentengruppe erreichbar, mittels Empfehlungen bestimmter Produkte oder Leistungen durch den Arzt.

 

Allerdings stößt man hier rasch auf rechtliche Schranken und berufsethische Fragen. Die wenigsten Heilberufler werden ihre Stellung als unabhängige Vertrauenspersonen für einen höheren Marktanteil aufs Spiel setzen wollen.

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