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Wehrpharmazie

Schmidt besucht Sanitätsdienst

04.07.2018  09:57 Uhr

Von Daniel Rücker / Die ABDA vertritt die Interessen der deutschen Apotheker – und damit auch die Anliegen der knapp 250 Pharmazeuten, die als Sanitätsoffiziere tätig sind. Für ABDA-Präsident Friedemann Schmidt war das Grund genug, im Juni auf Einladung eine Woche lang beim Sanitätslehr-Regiment Niederbayern in Feldkirchen bei Straubing zu verbringen.

PZ: Was hat Sie bei Ihrem Besuch am meisten beeindruckt?

 

Schmidt: Am meisten gefreut hat mich die herzliche Aufnahme als Offizier auf Zeit und die Möglichkeit, den Dienstalltag mitzuerleben. Im Vergleich zu meiner eigenen Wehrdienstzeit hat sich da natürlich ganz viel verändert, glücklicherweise, möchte ich sagen. Besonders beeindruckt haben mich aber die Erlebnisse, von denen die Bundeswehr-Angehörigen berichtet haben. Sanitätsdienst bedeutet heute aufgrund der vielen Auslandseinsätze, an denen die Bundeswehr teilnimmt, eben auch Dienst im Krisen- und Kriegsfall. Fast jeder meiner Gesprächspartner hatte mindestens einen Auslandseinsatz hinter sich und dabei teilweise hochdramatische Erfahrungen gemacht.

 

PZ: Welche Fähigkeiten müssen die Apotheker dort mitbringen?

 

Schmidt: Neben vielfältigen fachlichen Anforderungen, die sich teilweise von denen in anderen pharmazeutischen Arbeitsgebieten unterscheiden, braucht es gerade im Hinblick auf Auslandseinsätze auch körperliche Belastbarkeit und eine gute psychische Resi­lienz, um mit den Stress- und Gefahrensituationen zurechtzukommen. Ich habe in den Demonstrationsübungen erlebt, unter welchem Druck dort Entscheidungen getroffen und Versorgungsvorgänge sichergestellt werden müssen. Dazu muss man wissen, dass es der Anspruch des Sanitätsdienstes ist, den Soldatinnen und Soldaten im Einsatz das gleiche fachliche Versorgungsniveau zu bieten wie den Bürgern in Deutschland.

 

PZ: Was sind die wichtigsten Aufgaben der Apotheker im Sanitätsdienst?

 

Schmidt: Das Aufgabenspektrum der Sanitätsoffiziere Apotheker ist umfassender als das der Kollegen in den meisten anderen pharmazeutischen Tätigkeitsfeldern. Neben der Arzneimittelversorgung gehören die Sanitätsmateriallogistik und Aufgaben in der Lebensmittelchemie dazu. Viele Kollegen haben eine Zusatzqualifikation als Lebensmittelchemiker. Hier zeigt sich auch, wie wichtig unser naturwissenschaftlich breit angelegtes Pharmaziestudium ist.

 

PZ: Wie gut ist dort die Zusammenarbeit mit den Ärzten?

 

Schmidt: Im Gespräch mit Ärzten habe ich immer wieder eine große Wertschätzung für die Leistungen der Wehrpharmazeuten herausgehört. Es gibt im Sanitätsdienst der Bundeswehr eine sehr klare und fixierte Aufgabenverteilung unter den verschiedenen Berufsgruppen, jeder hat seine Rolle und wird entsprechend seiner Qualifikation eingesetzt. Dort arbeiten ja nicht nur Ärzte, Apotheker, Zahn- und Tierärzte, es sind auch alle medizinischen und pharmazeutischen Fachberufe vertreten.

 

Eindeutige Zuständigkeiten sind besonders unter Einsatzbedingungen wichtig und nach meinem Eindruck läuft das alles sehr stringent und gleichzeitig kollegial ab. Ob es trotzdem eine Art professionelle Konkurrenz gibt, wie wir das ja leider manchmal im zivilen Bereich erleben, weiß ich nach einer Woche natürlich nicht. Aber angesichts der konkreten Gefahren im Auslandseinsatz kann ich mir nicht vorstellen, dass man sich mit so etwas aufhält.

 

PZ: Welche Botschaft nehmen Sie persönlich und als Interessenvertreter der Apotheker von Ihrem Besuch mit?

 

Schmidt: Die Soldaten im Sanitätsdienst sind hochmotiviert und einsatzbereit. In vielen meiner Gespräche habe ich aber leider auch Bitterkeit gespürt, Enttäuschung über mangelnde Wertschätzung für ihre Leistung durch unsere Gesellschaft. Unser Land hat sich politisch dafür entschieden, junge Männer und Frauen als Soldaten in die Krisengebiete zu schicken. Dass wir dabei für die notwendige materielle Unterstützung sorgen, sollte eigentlich völlig selbstverständlich sein, ist es aber nach meinem Eindruck bisher nicht immer. Genauso wichtig sind aber Wertschätzung, Rückhalt und Anerkennung durch die deutsche Zivilgesellschaft. Dazu können wir alle etwas beitragen. /

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