Pharmazeutische Zeitung online
Iran

Drehkreuz für den Handel

05.07.2017  09:36 Uhr

Von Jennifer Evans / Der Golfstaat Iran wird als Handelspartner für den Pharmamarkt immer attraktiver. Grund genug für Logistikunternehmen, sich in dem Land zu engagieren oder vor Ort eine Niederlassung zu gründen. Eine Studie belegt: Die Investition lohnt sich.

Nach dem Atomabkommen 2015 und der Lockerung der Sanktionen durch die Europäische Union ab 2016 zieht der bevölkerungsreiche Iran (rund 80 Millionen Einwohner) zunehmend Handelspartner aus der europäischen Wirtschaft an. So ist beispielsweise das Unternehmen Transco Berlin Brandenburg früh auf den Zug aufgesprungen und hat kürzlich eine Tochterfirma in der Hauptstadt Teheran gegründet.

Die neue Zweigstelle des auf Pharma­transporte spezialisierten Unternehmens ist Ausgangspunkt, um Lieferungen aus Deutschland und Westeuropa in den Iran zu organisieren. Auch das Gelsenkirchener Speditions- und Logistikunternehmen Loxx Holding erklärte auf Anfrage der PZ, seit Lockerung der Sanktionen Pharmaprodukte in den Iran zu liefern. Die Pharmazeutika gelangen auf Basis der sogenannten Good Distribution Practice (GDP) dorthin. Die Richtlinie der Europä­ischen Kommission zur guten Vertriebspraxis von Humanarzneimitteln verpflichtet seit 2013 unter anderem zu strengen Temperaturkontrollen bei der Auslieferung.

 

Regelmäßige Verbindungen

 

»Mit der Neugründung nutzen wir bewusst die Wirtschaftspotenziale, die sich durch die Lockerung der Sanktionen gegen den Iran ergeben haben«, sagte Transco-Geschäftsführer Thomas Schleife. Das Unternehmen wolle zum einen regelmäßige Verbindungen aus Deutschland in den vorderasiatischen Staat anbieten und sich zum anderen als nationaler Logistikdienstleister vor Ort etablieren. Nach Angaben von Schleife wird der iranische Speditionsmarkt derzeit von lokalen Dienstleistern beherrscht.

 

Bislang mischen nur wenige große Player mit. Eine Lieferung zeitkritischer Produkte wie etwa Medikamente kann aber auch das Unternehmen DHL innerhalb des Golfstaats über seinen Expressversand vor Ort leisten, so eine Sprecherin des Paketdiensts.

 

Wegen der langen Abschottung vom Weltmarkt herrscht Schleife zufolge ein großer Bedarf an Pharmazeutika zur Versorgung der Bevölkerung. Auch die steigende Lebenserwartung, die anwachsende Einwohnerzahl und der Kampf gegen Wohlstandskrankheiten gelten als Ursachen für die wachsende Arzneimittel-Nachfrage. Allerdings handele es sich beim Iran auch um einen anspruchsvollen Markt, so Schleife. »Ohne lokale Präsenz mit Mitarbeitern und Partnern vor Ort geht gar nichts.« Einheimisches Personal, das örtliche Gegebenheiten kennt und neben Englisch auch die Landessprache spricht, sei unabdingbar.

 

Fest steht: Wer früh einsteigt, sichert sich im Pharmamarkt des Golfstaats einen Vorsprung. Das belegt auch eine Studie der Unternehmensberatung Rolan­d Berger in Zusammenarbeit mit der iranischen Beratungsfirma ILIA Corporation von Anfang des Jahres. Demnach umfasst der Pharmamarkt derzeit rund 2 Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro) und wächst jährlich um rund 6 Prozent. Den Auswertungen zufolge sollen die Gesundheitsausgaben im Jahr 2020 bei rund 40 Milliarden Dollar (35,7 Milliarden Euro) liegen.

 

Außerdem pflege der Iran die guten Beziehungen zu seinen Nachbarn, heißt es in der Studie. Entsprechende Handelsabkommen und Sonderwirtschaftszonen machten das Land zu einem Drehkreuz für etwa 400 Millionen Konsumenten in 15 Nachbarländern. Zudem böten rund 100 iranische Pharmafirmen Potenzial für Partnerschaften. Die Studienautoren halten auch die politischen Rahmenbedingungen für positiv. Demnach bemüht sich die iranische Regierung seit dem Ende der Sanktionen aktiv um einen stabilen und offenen Markt und wirbt um ausländische Investoren. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa