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Zika-Virus

Zwei Impfstoffe im Tierversuch erfolgreich

06.07.2016  09:54 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Einer effektiven Impfung gegen das Zika-Virus sind US-amerikanische Forscher einen Schritt näher gekommen. Eine einzelne Dosis von zwei experimentellen Vakzinen schützte Mäuse vollständig vor einer Infektion.

 

Das berichten Professor Dr. Dan Barouch von der Harvard Medical School und Kollegen im Fachjournal »Nature« (DOI: 10.1038/nature18952). Erste klinische Studien sind in Planung.

Wegen der raschen Ausbreitung des Zika-Virus (ZIKV) und den ernsten klinischen Konsequenzen, die eine Infektion haben kann, hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den Erreger als internationalen Gesundheitsnotfall eingestuft. Eine rasche Impfstoffentwicklung hat demnach hohe Priorität. Das dürfte auch umzusetzen sein, denn ZIKV gehört zu den Flaviviren. Gegen einige Vertreter dieser Gattung wie das Gelbfieber-, Dengue- oder FSME-Virus existieren bereits Impfstoffe. Die Forscher um Barouch testeten zwei verschiedene Ansätze bei Mäusen: Einen DNA-Impfstoff und einen konventionellen mit aufgereinigten inaktivierten Viren (PIV).

 

Die DNA-Vakzine enthält ein Plasmid, das für die zwei viralen Antigene Pre-membrane (prM) und Envelope (Env) in voller Länge kodiert. Um seine Wirkung zu entfalten, muss das Plasmid in die Zellen des Wirtsorganismus eindringen und dort abgelesen werden. In der Studie erhielten ZIKV-empfindliche Modellmäuse eine Dosis von 50 µg dieser DNA-Vakzine intramuskulär injiziert. Die geimpften Tiere entwickelten innerhalb von drei Wochen eine starke gegen das Env-Antigen gerichtete Antikörperantwort sowie Env-spezifische CD4+-und CD8+-T-Lymphozyten. Gegen prM gerichtete Antikörper wurden nicht gebildet. Um die Schutzwirkung der Vakzine zu testen, infizierten die Forscher die geimpften Tiere sowie ungeimpfte Kontrolltiere nach vier Wochen intravenös mit ZIKV. Während bei den Kontrolltieren die Viren für durchschnittlich sechs Tage im Blut nachzuweisen waren mit der höchsten Viruslast am dritten Tag nach der Infektion, waren die geimpften Mäuse vollständig geschützt. Zu keinem Zeitpunkt waren Viren im Blut nachweisbar, berichten die Forscher. Dasselbe Ergebnis trat auch bei einer späteren Infektion und bei Infektionen mit einem anderen ZIKV-Stamm auf.

 

Ähnlich effizient zeigte sich die PIV-Vakzine. Von dieser erhielt jedes Tier eine Dosis von 1 µg intramuskulär oder subkutan injiziert. Die Antikörpertiter fielen nach der intramuskulären Gabe höher aus als nach der subkutanen. Die intramuskulär geimpften Mäuse waren ebenfalls bei einer Testinfektion nach vier Wochen vollständig geschützt, zeigten also zu keinem Zeitpunkt eine Virämie. Bei den subkutan geimpften Tieren war die Schutzwirkung schwächer: Bei zwei der fünf Tiere waren Viren im Blut nachweisbar.

 

Es ist schwierig, in Tierversuchen gewonnene Daten auf Menschen zu übertragen, so die Forscher in der Publikation. Sie sind aber aufgrund der Ergebnisse zuversichtlich, dass ein Impfstoff für Menschen in absehbarer Zeit verfügbar sein wird. Klinische Studien zu beiden Ansätzen sollen noch in diesem Jahr beginnen, heißt es in einer Pressemitteilung. Eine erste klinische Studie mit einem vergleichbaren DNA-Impfstoff hat das Unternehmen GeneOne Life Science bereits angemeldet. Die Studie mit der Vakzine GLS-5700, die ebenfalls ein Plasmid mit prM und Env in voller Länge enthält, soll in diesem Monat beginnen. /

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