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Modellprojekt

Medikationsmanagement verbessert Therapie

01.07.2015  09:47 Uhr

Von Verena Arzbach, Wuppertal / Ein Medikationsmanagement im Rahmen einer interprofessionellen Betreuung von Apothekern, Ärzten und Pflegedienst verbessert die Therapie älterer multimorbider Patienten signifikant.

 

Das belegen erste Ergebnisse der sogenannten West-Gem-Studie (Westphalian study on a medication therapy management and home care based intervention under gender specific aspects in elderly multimorbid patients), die gestern bei einem Symposium in Wuppertal vorgestellt wurden.

 

Ziel des Modellprojektes, das im Oktober 2012 in den Regionen Ahlen und Steinfurt in Westfalen gestartet war, ist es, die Versorgung älterer Patienten mit Polymedikation zu erfassen und zu verbessern. Ausgewertet wurden Daten von insgesamt 142 Patienten ab 65 Jahre mit drei oder mehr chronischen Erkrankungen, die mindestens fünf Arzneimittel langfristig einnehmen. Die Studienteilnehmer waren in drei Kohorten eingeteilt worden, die unterschiedlich lange, maximal für 12 Monate, betreut wurden. Die Patienten wurden zunächst von einem Mitarbeiter der Pflege- und Wohnberatung zu Hause besucht, dieser leitete anschließend Daten zur Medikation von den Hausärzten und von den Patienten selbst anonymisiert an die Pharmazeuten weiter. Die Apotheker erarbeiteten daraufhin Empfehlungen zur Pharmakotherapie für die Hausärzte, die wiederum entschieden, ob etwa ein Arzneimittel ausgetauscht, gestrichen oder eine Dosierung geändert werden soll.

 

Primärer Zielparameter bei der prospektiven Studie war der MAI Score (Medication Appropriateness Index), der die Qualität und Angemessenheit der Arzneimitteltherapie bewertet. Zur Ermittlung dieses Scores beantwortete der Apotheker zu jedem angewandten Wirkstoff zehn Fragen, zum Beispiel nach der korrekten Indikation, Dosierung oder zu Interaktionen. Aus den Antworten wird ein Mittelwert gebildet.

 

Der MAI Score sank in der Studie signifikant, und zwar stärker, je länger die Patienten vom interprofessionellen Team betreut wurden. Die Arzneimitteltherapie hatte sich demnach bei der Patientenkohorte, die am längsten betreut wurde, am stärksten verbessert (-2,28 in zwölf Monaten). Gleiches galt für die arzneimittelbezogenen Probleme (ABP): Je länger der Betreuungszeitraum, desto stärker konnten ABP reduziert werden. «Das zeigt auch, dass eine langfristige Betreuung mit einem Medikationsmanagement deutlich mehr bringt als eine einmalige Medi­kationsanalyse», sagte Apotheker Olaf Rose, PharmD, der zusammen mit Isabel Waltering, ebenfalls PharmD, das Team der Pharmazeuten leitete.

 

Bei der Therapieadhärenz konnte ebenfalls eine Steigerung gezeigt werden, hier müssten aber noch genauere Auswertungen folgen, sagte Rose. Keinen Einfluss hatte die Betreuung dagegen auf die Zahl der Krankenhausaufenthalte und die Lebensqualität der Patienten. Grund ist laut Rose möglicherweise ein zu kurzer Beobachtungszeitraum nach der Intervention. /

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