ARZ Haan festigt seine Marktposition |
28.06.2007 14:15 Uhr |
<typohead type="3">ARZ Haan festigt seine Marktposition
Von Annette Immel-Sehr, Düsseldorf
Trotz des sich permanent verändernden gesundheitspolitischen Umfeldes und zunehmenden Wettbewerbs hat die ARZ Haan AG ihre Marktposition im Geschäftsjahr 2006 in vielen Bereichen behaupten können. Die Anteilseigner konnten mit dem Ergebnis zufrieden sein, das Vorstandschef Siegfried Pahl vorstellte.
Die einzelnen operativ tätigen Gesellschaften der ARZ Haan wiesen eine ausgezeichnete Entwicklung auf, konstatierte Pahl in der Hauptversammlung des Unternehmens Ende Juni in Düsseldorf. Von diesem soliden Fundament aus eröffneten sich der Unternehmensgruppe vielfältige Perspektiven als Kompetenzzentrum und Dienstleister im Gesundheitswesen. Auch der Kurswert der Aktie der ARZ Haan entwickele sich weiterhin positiv. Er beträgt derzeit 19,25 Euro (im Vorjahr: 16,29 Euro).
Zur ARZ-Gruppe gehören die ARZ Service GmbH, Lauer-Fischer GmbH, RZH Rechenzentrum für Heilberufe GmbH und die CoM.MeD GmbH mit insgesamt mehr als 900 Mitarbeiter. Die Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr von 77,0 Millionen Euro auf 78,3 Millionen Euro. Alle Geschäftsfelder verzeichneten dabei 2006 eine stabile Umsatzstruktur. Vom Umsatzerlös entfielen 45,5 Millionen Euro auf die Warenwirtschaft, 15,1 Millionen Euro auf die Rezeptabrechnung, 13,7 Millionen Euro auf sonstige Leistungserbringer, eine Million Euro auf Krankenhaus-Informationssysteme und drei Millionen Euro auf sonstige Dienstleistungen.
Internet-Filiale der Offizin
Bei den Warenwirtschaftssystemen lagen die Umsätze nahezu auf Vorjahresniveau. Lauer-Fischer konnte seine Position im Apotheken-Markt weiter festigen. Das Produkt Winapo® Connect, mit dem das Unternehmen auf die zunehmenden Kooperationen im Apothekenbereich reagiert hat, wird von mehr als 500 Apotheken eingesetzt, die in unterschiedlichen Gruppengrößen miteinander vernetzt wurden. Mit Offizin24, gedacht als Internet-Filiale der Offizin, wurde ein Konzept umgesetzt, das sich mit direkten Bestellmöglichkeiten und vielen Informationen an den Endkunden richtet. Für Apotheken bietet Offizin24 interessante Möglichkeiten zur Stärkung der Kundenbindung.
Die zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen und Zertifizierungsseminare für Hausapotheken von Lauer-Fischer fanden bei den Kunden sehr große Resonanz, berichtete Pahl. Weiterhin zufriedenstellend trotz geänderter politischer Rahmenbedingungen wertete man in Düsseldorf auch den Bereich Rezeptabrechnung. Aufgrund der gesetzlichen Änderungen kam es bei der Anzahl der abgerechneten Rezepte, nach einem leichten Anstieg im Jahr 2005, im abgelaufenen Jahr zu einem Rückgang. 2004 wurden 75,0 Millionen Rezepte abgerechnet, 2005 waren es 76,3 Millionen und 74,4 Millionen 2006. Der durchschnittliche Rezeptwert stieg wie in den Vorjahren kontinuierlich an.
Er entwickelte sich im gleichen Zeitraum von 57,52 Euro über 60,52 Euro auf aktuell 62,22 Euro. »Im Geschäftsfeld Rezeptabrechnung konnte die ARZ Service GmbH ihre Marktführerschaft in Nordrhein-Westfalen und in Brandenburg festigen«, so Pahl. Verschiedene zusätzliche Service-Leistungen für den Kunden stärken die Attraktivität der ARZ Service GmbH. So besteht die Möglichkeit, über ein Internet-Info-Portal vorzeitig Einblicke in die monatlichen Abrechnungsdaten nehmen. Die Daten-CD ArchivoPlus bietet umfangreiche Recherchemöglichkeiten, die sich aus der Abrechnung der Rezepte einer Apotheke ergeben. Als innovatives Produkt hat die ARZ Service GmbH zudem die Software PepPlus entwickelt, mit der sich der Personaleinsatz komfortabel managen lässt.
Ein wichtiges Projekt des vergangenen Geschäftsjahres war die Kooperation mit den anderen standeseigenen Rechenzentren, berichtete Pahl. Gemeinsam wurde die Schnittstelle Fiverx.Link entwickelt. Sie soll bei der Einführung des elektronischen Rezepts die Standardschnittstelle für sämtliche Warenwirtschaftssysteme und Rechenzentren in Deutschland werden.
Mehr Zuwächse als Rückgänge
Obwohl auch im Bereich der Abrechnung für sonstige Leistungserbringer Gesetzesänderungen wirksam wurden, konnte hier der Umsatz gesteigert werden. Die Rückgänge bei Transport und Rettungsdiensten wurden insbesondere durch Zuwächse in den Bereichen Medizintechnik und Physiotherapie überkompensiert. Bei der RZH Rechenzentrum für Heilberufe GmbH stieg der Umsatz um 0,6 Millionen Euro auf nunmehr 13,7 Millionen Euro. Auch für die Zukunft wird dieses Geschäftsfeld sehr positiv gesehen, da es sich beim Angebot der sonstigen Leistungserbringer vor allem um Dienstleistungen und Produkte handelt, die relativ unabhängig von den Vorgaben der Kostenträger und Gesetzgeber nachgefragt werden.
Die CoM.MeD GmbH, an der die ARZ Haan AG seit Oktober 2005 mehrheitlich beteiligt ist, hat mit CareStation eines der modernsten Krankenhaus-Informationssysteme entwickelt, das unter anderem auch ein Modul zur stationären Abrechnung enthält. Pahl bezeichnete das System als »moderne Infrastruktur für eine moderne Medizin«. Ziel ist es nun, auch große Kliniken als Kunden zu gewinnen. Bei zahlreichen Präsentationen vor möglichen Auftraggebern war die Resonanz durchweg positiv. Da die Entscheidungswege insbesondere bei kommunalen Auftraggebern jedoch oft komplex und langwierig sind, ist mit weiteren Vertragsabschlüssen erst im Laufe des Jahres 2007 zu rechnen.