Mit Diabetes an den Badesee |
24.06.2015 09:36 Uhr |
Von Christina Hohmann-Jeddi / Ob Baggersee, Freibad oder Meer: Diabetiker sollten vor jedem Sprung ins Wasser einiges beachten. Wie sie den Badespaß ohne gefährliche Unterzuckerungen genießen können und was Träger einer Insulinpumpe unbedingt berücksichtigen sollten, erklärt die Diabetesberaterin Margareta Bielefeld in einer Pressemitteilung der Deutschen Diabetes-Hilfe.
Im Wasser können Unterzuckerungen unerkannt bleiben. Denn Menschen mit Diabetes führen das Zittern der Hände fälschlicherweise auf das kalte Wasser zurück oder gehen davon aus, dass das Schwindelgefühl durch die Bewegung beim Wassersport verursacht wurde. »Deshalb sollten Menschen mit Diabetes häufiger als üblich ihren Blutzucker messen, um sich sicher zu fühlen«, rät Bielefeld.
Beim Blutzuckermessen sei es wichtig, auf trockene Hände zu achten, denn Wasser kann das Ergebnis der Messung beeinflussen. Insbesondere in sehr kaltem Wasser steigt der Energieverbrauch und je nach Trainingszustand auch die Gefahr für Unterzuckerungen. »Der Blutzucker sollte dann noch engmaschiger kontrolliert und die Insulinmenge entsprechend angepasst werden«, sagt die Expertin. Kommt es dennoch zu einer spontanen Unterzuckerung, hilft Traubenzucker, am besten in flüssiger Form.
Träger einer Insulinpumpe können diese vor dem Schwimmen ablegen. Die Kanüle, die in das Fettgewebe der Haut eingestochen ist, verbleibt am Bauch – geschützt durch ein wasserdichtes Katheterpflaster. Bielefeld rät, vor dem Baden unbedingt den Blutzucker zu messen. Denn erst wenn dieser zischen 120 und 180 mg/dl liegt, darf die Insulinpumpe abgekoppelt werden. Bei einem niedrigeren Blutzuckerspiegel sollten Menschen mit Diabetes nicht ins Wasser gehen, sondern erst einen kleinen kohlehydratreichen Snack essen. Ist der Blutzuckerspiegel hingegen zu hoch, hilft eine Extradosis Insulin.
Darüber hinaus empfiehlt die Diabetesberaterin, Pen oder Pumpe nicht der direkten Sonne auszusetzen. Sie rät Betroffenen, eine Kühlbox oder Thermosflasche mitzunehmen. Das Insulin darf jedoch keinen unmittelbaren Kontakt mit den Kühlelementen haben. Auch für Insulinpumpe, Teststreifen, Blutzuckermessgerät und Medikamente gilt: vor starker Sonneneinstrahlung schützen sowie sauber und trocken lagern. /