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Südkorea

MERS-Ausbruch ist ein Weckruf

24.06.2015  09:36 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Den aktuellen Ausbruch des MERS-Coronavirus (MERS-CoV) in Südkorea bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als einen Weckruf. Er erinnere daran, dass in einer hochmobilen Welt alle Länder jederzeit auf einen Ausbruch dieser oder anderer gefährlicher Erkrankungen gefasst sein müssen. Entsprechende Vorbereitungen seien zu treffen.

In Südkorea sind etwa einen Monat nach Bekanntwerden des ersten importierten MERS-Falls inzwischen 172 Menschen erkrankt und 27 an der Infektion gestorben. Damit handelt es sich um den größten Ausbruch der Atemwegserkrankung außerhalb des Nahen Ostens. Obwohl die dortigen Behörden angemessen und rechtzeitig reagiert hätten, konnte sich das Virus rasch ausbreiten. Dafür nannte das Expertenteam der WHO, das den Ausbruch vor Ort untersucht hatte, mehrere Gründe.

 

Klinik-Hopping und lange Besuche

 

Zum einen sei das Krankheitsbild beim medizinischen Personal und in der restlichen Bevölkerung nicht ausreichend bekannt gewesen, zum anderen seien in Kliniken die eingehaltenen Hygienemaßnahmen unzureichend gewesen. Zur Ausbreitung des Erregers hätten auch lange Aufenthalte von Patienten in der Notaufnahme, der Brauch, mehrere Kliniken aufzusuchen (Klinik-Hopping), und lange Besuche von Angehörigen bei stationär aufgenommenen Patienten beigetragen, schreibt die WHO. Bislang sei die Verbreitung des MERS-Coronavirus stark mit Krankenhausaufenthalten assoziiert, Hinweise auf anhaltende Übertragung in der Bevölkerung gebe es nicht. Nach bisherigem Kenntnisstand seien auch keine genetischen Veränderungen des Virus zu beobachten. Eine weitere genetische Überwachung des Erregers sei aber notwendig.

 

Die WHO würdigte die bisherigen Maßnahmen Südkoreas, den Ausbruch in den Griff zu bekommen, wie Infizierte zu erkennen, zu isolieren und mögliche Kontaktpersonen zu identifizieren. Dennoch werde die Zahl der Infizierten in den nächsten Wochen weiter steigen, so die WHO. In den vergangenen Tagen gab es allerdings Anzeichen für einen Rückgang der Zahl der bestätigten neuen Infektionen. Nicht nur Südkorea, sondern auch andere Länder sollten aufmerksam sein und auf ungewöhnliche Fälle von Atemwegserkrankungen achten. Dennoch bestünde derzeit kein Anlass, den internationalen Gesundheitsnotstand zu erklären. Auch Reise- und Handelsbeschränkungen seien nicht erforderlich. Dennoch sollten Reisende wachsam sein.

 

Das Risiko einer Ausbreitung des Erregers in Deutschland ist nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) gering. Importe von Erkrankungen sind jedoch möglich. Im März dieses Jahres trat laut RKI-Angaben zum dritten Mal eine MERS-Erkrankung in Deutschland auf. Wie in den beiden vorangehenden Fällen wurde die Erkrankung durch einen von der arabischen Halbinsel eingereisten Patienten mitgebracht. Es handelte sich um einen 65 Jahre alten Deutschen, der in die Vereinigten Arabischen Emirate gereist war und in einem Krankenhaus in Niedersachsen behandelt wurde.

 

Nachdem dieser die MERS-Infektion überwunden hatte, starb er Anfang Juni an einer anderen, darauf folgenden Erkrankung der Lunge. Insgesamt rät das RKI medizinischem Personal zu einer erhöhten Wachsamkeit und zur labordiagnostischen Abklärung von schweren Pneumonien und Fällen von Atemnotsyndrom. /

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