Jeder vierte Verdacht bestätigt |
25.06.2014 09:37 Uhr |
dpa / Gutachter der Ärzteschaft haben im vergangenen Jahr 2243 Behandlungsfehler anerkannt – 77 davon mit tödlichem Ausgang. Besonders häufig passieren Fehler bei Operationen an Knie, Hüfte oder Sprunggelenk.
Nach mehr als jeder vierten der untersuchten 7922 Behandlungen wurde der Verdacht der Patienten bestätigt, wie die Bundesärztekammer mitteilte. Die Zahl der Patientenbeschwerden bei den ärztlichen Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen sank von 12.232 auf 12.173.
Rund drei Viertel der geprüften Behandlungen erfolgten in Krankenhäusern, der Rest bei Praxisärzten. Die meisten Gutachten betrafen Unfallchirurgen und Orthopäden, gefolgt von anderen Chirurgen und Internisten. Bei Hüftarthrose gab es im Vergleich einzelner Krankheiten die meisten bestätigten Fehler – mit allerdings nur 73 Fällen. Mehr als ein Drittel der Fehler in der Klinik passierte bei Operationen. Bei niedergelassenen Ärzten erwies sich die Diagnostik mit über einem Drittel am fehleranfälligsten. Insgesamt führten 58 Prozent der Fehler zu geringen oder mittelschweren Schäden, in 38 Prozent der Fälle blieben die Patienten dauerhaft geschädigt.
Angesichts der insgesamt 691 Millionen Behandlungen im Jahr sei der Gang zu Arzt oder Klinik in Deutschland eine sichere Sache für die Patienten, sagte der Geschäftsführer der norddeutschen Schlichtungsstelle, Johann Neu. /