Kassen sollen mehr für Prävention zahlen |
26.06.2012 17:46 Uhr |
Von Anna Hohle / Die Union will in der geplanten nationalen Präventionsstrategie die Krankenkassen verpflichten, mehr Geld in die Prävention zu stecken. Ein entprechendes Eckpunktepapier hatte die Partei bereits im April dieses Jahres vorgestellt. Bei einem Kongress zum Thema Prävention in Berlin legte sie in dieser Woche nun eine aktuelle Version vor.
Geht es nach den Konservativen, müssen die Krankenkassen nicht wie bisher knapp 3 Euro, sondern 6 Euro pro Versichertem im Jahr für Prävention ausgeben. Davon sollen 2 Euro in die betriebliche Gesundheitsförderung fließen, 1 Euro soll für Präventionsangebote speziell für Menschen mit Migrationshintergrund oder niedrigem Bildungsstand eingesetzt werden.
Auch soll nach dem Willen der Union die Nutzung von Präventionsangeboten stärker honoriert werden, etwa durch Bonus-Zahlungen und günstige Kassentarife. Umgekehrt sollen chronisch Kranke stärker zur Kasse gebeten werden, wenn sie an bestimmten Krebserkrankungen leiden und gesetzliche Früherkennungsuntersuchungen nicht in Anspruch nehmen. Bereits jetzt beträgt die Belastungsgrenze für die Präventionsverweigerer nicht ein, sondern zwei Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens. Diese Regelungen will die Union in nächster Zeit durch Gesetzesänderungen weiter verschärfen.
Im Herbst wird der Bundestag konkrete Präventionsziele beschließen. Die Union nannte einige Beispiele: So soll die Zahl der Erkrankungen an Diabetes Typ 2 bis zum Jahr 2020 um 10 Prozent sinken. Auch die Anzahl der Re-Infarkte soll um 10 Prozent zurückgehen, psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz sogar um 20 Prozent. Die Teilnahme an Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung soll dagegen um 20 Prozent steigen. Außerdem sollen die versicherten über regelmäßige Schreiben ihrer Krankenkasse auf notwendige Vorsorgeuntersuchungen hingewiesen werden. Fernsehspots sollen diese Information noch verstärken. Im Herbst soll die endgültge Präventionsstrategie vorgestellt werden. /