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Isolation

Einsame Alte sterben früher

26.06.2012  13:51 Uhr

Von Annette Mende / Fühlen Senioren sich einsam, leidet ihre Gesundheit darunter. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Nach Wegen aus der Isolation suchen Forscher aber bislang noch vergebens.

Ältere Menschen, die sich einsam fühlen, bauen körperlich schneller ab und sterben früher als Altersgenossen, die sozial eingebunden sind. Das schreiben Forscher um Carla Perissinotto von der Universität von Kalifornien in den »Archives of Internal Medicine« (doi: 10.1001/archinternmed.2012.1993). Sie stützen ihre Aussage auf die Untersuchung von mehr als 1600 Über-60-Jährigen, die an einer Langzeitstudie teilgenommen hatten. Die Wissenschaftler befragten die Teilnehmer in regelmäßigen Abständen, ob sie sich einsam fühlten, und setzten die Antworten mit der gemessenen körperlichen Leistungsfähigkeit in Beziehung.

Dabei schnitten einsame Studienteilnehmer in allen Belangen schlechter ab als diejenigen mit erfülltem Sozialleben: Einsame verloren eher Fähigkeiten der Alltagsbewältigung, wurden ungeschickter, weniger mobil und starben häufiger. Interessanterweise gaben zwei von fünf Studienteilnehmern an, sich einsam zu fühlen (43 Prozent), obwohl nur knapp ein Fünftel allein lebte (18 Prozent). Die Autoren definierten Einsamkeit daher nicht über äußere Kriterien, sondern als Diskrepanz zwischen den erwünschten Sozialkontakten eines Individuums und den tatsächlichen.

 

Damit sprechen sie ein zentrales Problem von Studien an, die sich mit den Auswirkungen sozialer Umstände auf die Gesundheit beschäftigen. Es besteht darin, diese genau zu definieren und – idealerweise – Interventionsmöglichkeiten zu ihrer Verbesserung aufzuzeigen. Darauf weist die Epidemiologin Emily Bucholz von der Yale-Universität in einem Kommentar zur Studie hin (doi: 10.1001/archinternmed.2012.2649). Obwohl mittlerweile mehrfach gezeigt worden sei, dass soziale Unterstützung die Gesundheit verbessert, sei unklar, was genau damit gemeint ist und wie dieser Effekt zustande kommt. Aus Bucholz’ Sicht müsste mithilfe von Interventionsstudien dringend nach Antworten auf diese Fragen gesucht werden. Denn nur dann sei es sinnvoll, die Auswirkungen der sozialen Situa­tion auf den Gesundheitszustand zu messen, wenn sich daraus auch Handlungsmöglichkeiten ergäben. / 

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