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Geriatrie

Neue App soll Medikationsfehler verringern

21.06.2017  09:37 Uhr

Von Jennifer Evans / Eine neue App basierend auf der FORTA-Liste soll Ärzten und Apothekern helfen, geeignete Medikamente für ältere Patienten auszuwählen. Das teilt die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie mit.

»Die sogenannte FORTA-App gibt den behandelnden Medizinern erstmals eine digitale Liste an die Hand, die sowohl untaugliche als auch nachweislich nützliche Arzneimittel für ältere Patienten benennt«, so Professor Martin Wehling, Direktor der Klinischen Pharmakologie an der Medizinischen Fakul­tät Mannheim, die zur Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg gehört. «Mit unserer Entwicklung lässt sich die Fehlerquote bei der Medikamentenversorgung verringern.« Zudem könnten Nebenwirkungen vermieden werden und die Lebensqualität der Patienten steige.

FORTA steht für »Fit for the Aged«. Wehling hatte die so benannte Klassifikation von Medikamenten auf Basis ihrer Eignung für geriatrische Patienten entwickelt und 2008 erstmals vorgestellt. Als App soll sie nun Wehling zufolge vor allem Ärzte unterstützen, die alte Menschen unter Zeitdruck behandeln müssen. »Bei Hausärzten liegt die durchschnittliche Behandlungszeit bei acht Minuten pro Patient. Da muss die Sichtung der zahlreichen Arzneimittel schnell gehen und genau auf den Patienten abgestimmt sein.«

 

Als wissenschaftliche Grundlage der App-Entwicklung diente die VALFORTA-Studie mit 409 Krankenhaus-Patienten älter als 60 Jahre aus dem Jahr 2016, ebenfalls unter Wehlings Leitung. Diese bewies, dass sich die Medikationsqualität nach Anwendung der FORTA-Klassifizierung gegenüber der Kontrollgruppe um das 2,7-fache verbessert. »Die Ergebnisse sind aus meiner Sicht phänomenal«, betonte Wehling.

 

Die FORTA-Klassifizierung umfasst 273 Bewertungen für 29 Indikationen. Die Arzneimittel sind in vier Kategorien eingeteilt: In die A-Kategorien fallen demnach Medikamente, deren Nutzen-Risiko-Bewertung eindeutig positiv aufgefallen ist und die mit großem Effekt verabreicht werden können. Arzneimittel, die zwar einen Nutzen haben, aber in puncto Sicherheit und Wirksamkeit Einschränkungen aufweisen, fallen in die B-Kategorie. Wenn das Nutzen-Risiko-Verhältnis eher ungünstig ist, gehören sie der C-Kategorie an und die Patienten müssen bei der Behandlung genau beobachtet werden. In der D-Kategorie landen dann all jene Medikamente, die besser vermieden werden sollten.

 

Wehling zufolge gehört die Entwicklung »auf jedes Smartphone von Geriatern und niedergelassenen Hausärzten«. Die kostenlose Android-App ist bereits in deutscher und englischer Version erhältlich. Für Apple-Geräte soll die Anwendung in wenigen Monaten erscheinen. /

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