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Italien

Politiker wollen weiter liberalisieren

19.06.2007  18:55 Uhr

Italien

<typohead type="3">Politiker wollen weiter liberalisieren

Von Patrick Hollstein

 

Nach OTC-Produkten sollen in Italien künftig auch nicht erstattungsfähige verschreibungspflichtige Arzneimittel in Supermärkten und anderen Einzelhandelsgeschäften verkauft werden dürfen. Eine Mehrheit der Abgeordneten des italienischen Unterhauses (Camera dei Deputati) hat Ende Mai einer Gesetzesvorlage zugestimmt, nach der der freie Verkauf erlaubt werden soll.

 

Noch vor der Sommerpause soll das Gesetz, das auch verschiedene andere Bereiche betrifft, den Senat passieren. Die Änderung war von einem Abgeordneten eingebracht worden; die Regierung hatte dem Vorschlag jedoch nicht widersprochen. Der Apothekerverband Federfarma übte scharfe Kritik an dem Vorhaben und drohte mit neuen Streiks. Erst im vergangenen Sommer waren die italienischen Apotheker auf die Straße gegangen, um, allerdings ohne Erfolg, gegen die Entlassung von OTC-Arzneimitteln aus der Apothekenpflicht zu protestieren.

 

Die italienische Gesundheitsministerin Livia Turco will offenbar versuchen, die Gesetzesinitiative zu stoppen, da ihrer Meinung nach die Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, die notwendige Beratung und weitere mit der Abgabe verbundene Dienstleistungen für den Patienten nur von Apothekern und in Apotheken erbracht werden können. Das Wort der Ministerin gibt den Apothekern Hoffnung: Man sei zuversichtlich, dass der Vorstoß abgewendet werden könne, auch wenn die Koalitionsparteien auf die im Senat gleichstark vertretene Opposition Rücksicht nehmen müsse, so ein Verbandssprecher. Von der Freigabe wären Arzneimittel mit einem Marktanteil betroffen, der 50 Prozent über dem der im vergangenen Jahr freigegebenen OTC-Produkte liegt.

 

In Italiens Supermärkten dürfen seit Anfang August vergangenen Jahres OTC-Arzneimittel abgegeben werden, allerdings müssen, anders als beispielsweise in Dänemark, Norwegen, Irland und Großbritannien, approbierte Apotheker zugegen sein. Die italienische Supermarktkette Coop, mit mehr als 1200 Filialen und einem Jahresumsatz von 11,5 Milliarden Euro Marktführer, hat bereits in 50 Supermärkten OTC-Abgabestellen, sogenannte »Corner della Salute«, eröffnet und kann sich, eigenen Aussagen zufolge, nicht über Personalmangel beklagen. Rund 300 Produkte bietet Coop mit einem Durchschnittsrabatt von 25 Prozent an. Bis Ende des Jahres will die Genossenschaft in 150 Filialen Arzneimittelabgabestellen einrichten. Coop hatte die Öffnung des italienischen OTC-Marktes aktiv vorangetrieben. Die Associazione Nazionale Cooperative di Consumatori, die als landesweiter Dachverband die politischen und strukturellen Belange der Kooperative regelt, hatte unter Verbrauchern und Coop-Mitgliedern mehr als 300.000 Unterschriften für die Liberalisierung des Arzneimittelgeschäfts gesammelt. Auf deren Grundlage hatte Entwicklungsminister Pierluigi Bersani im Juli 2006 einen entsprechende Gesetzesinitiative ins Kabinett eingebracht. Nach wochenlangen Streiks der Apotheker hatte das Parlament im August der Öffnung zugestimmt.

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