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Fett ist nicht gleich Fett

Datum 20.06.2006  11:30 Uhr

<typohead type="3">Fett ist nicht gleich Fett

von Christina Hohmann, Eschborn

 

Kalorien sind bei Diäten nicht allein ausschlaggebend. Anscheinend kommt es auch darauf an, welche Fettarten man konsumiert. Transfette, die vor allem in Fastfood vorkommen, führen stärker zu Speckröllchen am Bauch als andere Fettarten.

 

Manche Fette machen fetter als andere, selbst wenn die Nahrung den gleichen Energiegehalt besitzt. Dies ergab ein sechs Jahre dauernder Versuch mit Affen. Wissenschaftler um Kylie Kavanagh von der Wake-Forest-Universität in Winston-Salem, North Carolina, fütterten die Versuchstiere mit einer Kost, deren Kalorien zu etwa 35 Prozent auf Fett zurückgingen. Dabei erhielt ein Teil der Affen eine Ernährung, die reich an Transfetten (siehe Kasten) war. Etwa 8 Prozent der Kalorien machten diese Fette aus, was beim Menschen einer Mahlzeit Hamburger und Pommes pro Tag entspricht. Die andere Gruppe erhielt zwar die gleiche Kalorienzahl, die Transfette waren aber durch einfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in Olivenöl vorkommen, ersetzt. Bei beiden Gruppen war die Kalorienzahl so berechnet, dass sie gerade dem Bedarf entsprach.

 

Trotzdem nahmen die Versuchstiere, die eine Transfette reiche Kost erhielten, im Laufe von sechs Jahren im Durchschnitt 7,2 Prozent ihres Körpergewichts zu. In der Vergleichsgruppe waren es nur 1,8 Prozent. Computertomographische Untersuchungen zeigten außerdem, dass die Tiere der Transfett-Gruppe 30 Prozent mehr Bauchfett besaßen als die Kontrolltiere. Dieses gilt als Risikofaktor für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 

»Wir waren schockiert. Trotz der großen Mühe, sicherzustellen, dass die Tiere nicht zunahmen, taten sie dies trotzdem«, sagte Kavanagh gegenüber der Fachzeitschrift »New Scientist«. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung stellten die Forscher auf dem Jahrestreffen der »American Diabetes Association« in Washington vor. Die Studie belege, dass Fette nicht einfach nur Kalorien sind, sagte Dariush Mozaffarian, Ernährungswissenschaftler an der Harvard School of Public Health in Boston.

 

Transfette standen schon lange im Ruf, besonders ungesund zu sein. Studien zufolge erhöhen sie den Cholesterolspiegel und das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Kavanaghs Team fand außerdem heraus, dass diese Fettsäuren auch zu Diabetes führen können. Die Tiere der Transfett-Gruppe hatten höhere Blutglucosespiegel und eine erhöhte Insulinresistenz gegenüber der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse untermauern Studienresultate bei Menschen, die Transfettkonsum mit Gewichtszunahme und Diabetes in Verbindung brachten. Über welche Mechanismen die Fettsäuren ihre schädlichen Effekte ausüben, ist bislang unklar.

 

Klar ist jedoch, dass es gesünder ist, auf Transfette in der Nahrung zu verzichten. Diese ließen sich in der Lebensmittelproduktion einfach durch gesündere Alternativen ersetzen, berichtet »New Scientist«. In Dänemark sind sie bereits verboten. Auch einige US-Unternehmen verzichten jetzt auf Transfette, nachdem die Food and Drug Administration (FDA) seit Anfang 2006 vorschreibt, deren Gehalt auf der Verpackung zu kennzeichnen. In Deutschland gibt es bislang keine derartigen Bestimmungen.

Transfette

Partiell hydrierte Fettsäuren, auch Transfette genannt, entstehen beim industriellen Prozess der Fetthärtung. Bei dieser Hydrierung wandeln sich die Fettsäuren teilweise von der cis-Form in die trans-Form um. Beliebt sind Fette mit Transfett-Anteil, weil sie eine hohe Lagerungsstabilität sowie eine günstige Konsistenz besitzen. Sie sind vor allem in Fastfood und Fertigprodukten wie Pommes Frites, Kartoffelchips, Crackern, Keksen, Backwaren und billigen Magarinen enthalten.

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