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Reisemedizin

Was WM-Besucher beachten sollten

13.06.2018  10:00 Uhr

Christina Hohmann-Jeddi / Jetzt ist es so weit: Am 14.Juni beginnt die Fußballweltmeisterschaft in Russland. Da Menschenmengen eine gute Chance bieten, sich Infektionen zuzuziehen, sollten die Besucher der anstehenden Sportveranstaltungen auf einige Dinge achten.

Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft werden bis zu eine Million ausländische Besucher in Russland erwartet. Diese Dimension macht die Veranstaltung auch für Reisemediziner interessant. »Bei Massenveranstaltungen wie den bevorstehenden WM-Spielen besteht generell immer ein Risiko für alle tröpfchenübertragenen Erkrankungen wie Masern oder Grippe«, erklärt Professor Dr. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin (CRM) in einer Mitteilung des CRM. Zusätzlich zu den in Deutschland üblichen Standardimpfungen etwa gegen Diphtherie, Polio und Tetanus sei für WM-Besucher der Impfschutz gegen Hepatitis A sowie FSME empfehlenswert.

 

Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene

Das Hepatitis-A-Virus wird durch verunreinigte Speisen und Trinkwasser übertragen. Eine Infektion äußert sich zunächst durch Fieber, Erbrechen und schließlich durch eine Gelbfärbung der Haut. »Generell sollte man bei Aufenthalten in Russland auf die Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene achten – also etwa abgefülltes Wasser statt Leitungswasser trinken und auf nicht durchgegarte Fleisch- oder Fischgerichte verzichten«, rät Jelinek. So könnten auch Durchfallerkrankungen vermieden werden, für die landesweit ein ­Risiko besteht.

 

WM-Besucher, die planen, sich viel im Freien und in der Natur aufzuhalten – etwa auf Camping- und Zeltplätzen –, sollten sich zudem vor Zeckenbissen schützen und sich vor der Reise gegen den durch Zecken übertragenen Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen lassen. »Ein Risiko für FSME ist landesweit zu erwarten, allerdings mit großen regionalen Unterschieden. Besonders betroffen ist der europäische Teil Russlands, in dem auch Spielorte liegen«, so Jelinek. Noch häufiger als FSME-Viren übertragen ­Zecken allerdings Lyme-Borreliose. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es bislang nicht. Deshalb sei es umso wichtiger, Zeckenbisse von vornherein zu vermeiden. »Wenn man sich in der Natur aufhält, sind geschlossene Kleidung und das Auftragen von Repellenzien empfehlenswert«, so der Experte.

 

Das größte Risiko für Fußballtouristen dürfte allerdings von gastrointestinalen Infektionen ausgehen, die sich durch die genannten Hygienemaßnahmen vermeiden lassen. Darauf weist das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) hin. Es warnt zudem vor ungeschützten Sexualkontakten, da dadurch immer das ­Risiko besteht, sich mit einem sexuell übertragbaren Erreger zu infizieren. In Russland sind neben Chlamydien auch Gonokokken und der Syphilis-Erreger Treponema pallidum verbreitet. Zudem hat Russland die höchste Melderate für HIV in Europa, heißt es in einer ECDC-Mitteilung. So wurden im Jahr 2016 mehr als 103 000 Neuinfektionen gemeldet, was 72,1 HIV-Neuinfektionen pro 100 000 Personen entspricht. In den vergangenen zehn Jahren war die Zahl der Neuinfektionen stetig angestiegen.

 

Zusatzversicherung abschließen

 

Das CRM empfiehlt WM-Besuchern zudem, eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Denn auch in Ländern mit Sozialversicherungsabkommen sind für bestimmte Leistungen zum Teil erhebliche Eigenanteile zu zahlen. Die Kosten für einen krankheits- oder unfallsbedingten Rücktransport sind beispielsweise nur durch eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abgedeckt. Sie werden von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht erstattet. /

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