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Provokation

13.06.2018  10:02 Uhr

Der GKV-Spitzenverband will auf Kosten der Apotheker seine extrem ­hohen Rücklagen weiter ausbauen. Knapp 20 Milliarden Euro haben die Krankenkassen auf der hohen Kante. Offenbar ist dies immer noch zu wenig. Die Kassen hätten gern noch eine Milliarde Euro zusätzlich. Bezahlen sollen es die Apotheker. Aus einem in die Jahre gekommenen Positions­papier des GKV-Spitzenverbands leiten die Kassen die Berechtigung ab, der Apothekerschaft eine zehnstellige Summe abzuknöpfen. Intellektuell nachvollziehbar ist dies nicht. In Gutsherrenmanier haben die 50 Mit­glieder des GKV-Verwaltungsrats die unfrei­willige Spende der Apotheker einstimmig beschlossen. Das Vorgehen des GKV-Spitzenverbands ist für die Apotheker eine gezielte Provokation. Mit seinen Forderungen bewegt er sich an der Grenze zur Realitäts­verweigerung.

 

Das Ziel ist simpel. Der GKV-Spitzenverband will Kasse machen. Dabei soll ihm das Ergebnis des Gutachtens aus dem Wirtschaftsministerium helfen. Wenn die Apotheker angeblich zu viel verdient haben, dann gehört das Honorar den Kassen. Dafür werden altbekannte Folterwerkzeuge eingesetzt: Das Fix-Honorar soll sinken, der Rx-Versandhandel gestärkt, selektive Verträge vereinfacht und Höchstpreise selbstverständlich werden.

 

Die Forderungen der Krankenkassen wären dann nachvollziehbar, wenn sie tatsächlich finanzielle Sorgen hätten. Das ist aber nachweislich nicht der Fall. Im Gegenteil: Die GKV steht mit ihrem Milliardenpolster finan­ziell besser da denn je. Es gibt deshalb keinen Grund, die Kassen zu alimentieren. Dieser Sachverhalt lässt sich auch nicht über kollektives Lamen­tieren verniedlichen. Den Kassen geht es gut. Sie brauchen keine Unterstützung. Armut sieht anders aus.

 

Angesichts der eindimensionalen Sichtweise der Kassen stellt sich die Frage, wann sie sich das letzte Mal mit Apothe­ken beschäftigt haben. Im Vergleich zu den Kassen geht es den Apothekern nicht gut. Aktuell gibt es nur noch rund 19 000 Betriebe. In manchen Regionen haben die Apotheker alle Hände voll zu tun, die flächendeckende Versorgung zu stabilisieren. Eigentlich sollte den Kassen die Arzneimittelversorgung ihrer Versicherten wichtig sein. Doch das haben sie offenbar aus dem Blick verloren.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

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