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WHO führt Drei-Klassen-System für Antibiotika ein

13.06.2017  16:47 Uhr

Von Annette Mende / Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Neuauflage der Liste essenzieller Arzneimittel veröffentlicht, die erstmals eine Einteilung der aufgeführten Antibiotika enthält.

Es gibt drei Kategorien – Zugang (Access), Beobachtung (Watch) und Reserve (Reserve) –, die wünschenswerte Einschränkungen beim Einsatz der entsprechenden Wirkstoffe anzeigen.

 

So sollen Antibiotika der ersten Gruppe mit breitem Indikationsspektrum, beispielsweise Amoxicillin oder Doxycyclin, jederzeit verfügbar sein. In die Kategorie Beobachtung fallen zum Beispiel Chinolone und Fluorchinolone, die als erste oder zweite Wahl nur bei wenigen Infektionen gegeben werden sollen. Der Einsatz des Fluorchinolons Ciprofloxacin etwa soll dramatisch reduziert werden, um weitere Resistenzentwicklungen zu vermeiden, teilt die WHO mit. Aus demselben Grund sollen die Wirkstoffe der Reserve-Gruppe, da­runter Colistin und bestimmte Cephalo­sporine, nur als allerletzte Option betrachtet werden, wenn alle anderen Anti­biotika wirkungslos sind.

»Die Zunahme der Resistenzen gegen Antibiotika rührt daher, wie wir diese Wirkstoffe gebrauchen – und fehl­gebrauchen«, sagte Dr. Suzanne Hill, bei der WHO zuständig für die Erstellung der Liste essenzieller Arzneimittel. Mit der neuen Liste wolle die WHO Planern der Gesundheitsversorgung und Verordnern eine Hilfestellung bei der Auswahl der Anti­biotika bieten.

 

Welche Bedeutung die WHO der sich zuspitzenden Resistenzproblematik beimisst, zeigt sich auch daran, dass von 30 neu gelisteten Medikamenten zehn Antibiotika sind. Ins­gesamt umfasst die Liste 433 Arzneimittel, die die WHO als essenziell erachtet, um eine Basis-Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

 

In diesem Jahr neu sind Dasatinib und Nilotinib zur Behandlung von Patienten mit chronisch-myeloischer Leuk­ämie, die Fixkombination Sofosbuvir/Velpatasvir als erstes pangenotypisches Anti-Hepatitis-C-Regime, Tenofovir allein oder in Kombination mit Emtricitabin oder Lamivudin zur HIV-Präexpositionsprophylaxe, Delamanid gegen multiresistente Tuberkulosestämme, päd­iatrische Formulierungen älterer Tuberkulosemittel wie Iso­niazid, Rifampicin, Ethambutol und Pyrazin­amid sowie Fentanylpflaster und Metha­don als Schmerzstiller in der Palliativmedizin. /

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