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Parkinson

Aus dem Magen ins Gehirn

Datum 14.06.2017  09:31 Uhr

Von Annette Mende / Eine aktuelle Untersuchung liefert Indizien für die Theorie, wonach die Parkinson-Erkrankung im Gastrointestinaltrakt beginnt und über Nervenfasern ins Gehirn aufsteigt.

Trennt man nämlich den Nervus vagus, eine wichtige Verbindung zwischen dem Magen und dem Gehirn, sinkt die Wahrscheinlichkeit, an Morbus Parkinson zu erkranken. Das ergab eine Analyse von Registerdaten aus Schweden, die jetzt im Fachjournal »Neurology« erschien (DOI: 10.1212/WNL.0000000000003961).

Die Forscher um Bojing Liu vom Karo­linska-Institut in Stockholm hatten anhand des zentralen schwedischen Patientenregisters 9430 Personen identifiziert, die sich zwischen 1970 und 2010 einer operativen Durchtrennung des Vagusnervs (Vagotomie) unterzogen hatten. Diese Operation wurde insbesondere vor Einführung der Protonenpumpeninhibitoren häufig zur Behandlung von Magengeschwüren eingesetzt. Dabei können entweder sämtliche Hauptstämme des Nervs durchtrennt werden (trunkuläre Vagotomie) oder aber nur bestimmte Äste (selektive Vagotomie). Die vagotomierten Patienten ebenso wie 377 200 Kontrollen wurden maximal bis Ende 2010 nachverfolgt.

 

Von denjenigen, die eine Vagotomie hinter sich hatten, erkrankten 1,07 Prozent an Morbus Parkinson, von den Kontrollen 1,28 Prozent. Dieser Unterschied war nicht statistisch signifikant. Betrachtete man jedoch ausschließlich die trunkuläre Vagotomie, zeichnete sich ein Trend hin zu einem Schutz­effekt ab. Rechneten die Forscher den Einfluss weiterer Risikofaktoren heraus, lag die Erkrankungswahrscheinlichkeit in dieser Patientengruppe um 22 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe; wenn der Eingriff bereits mindestens fünf Jahre zurücklag, sogar um 41 Prozent.

 

»Die neue Studie hat zwar keine unmittelbaren Konsequenzen für die Therapie, aber sie zeigt uns, dass wir bei der Erforschung neuer Behandlungs­optionen den richtigen Weg eingeschlagen haben«, kommentiert Professor Dr. Daniela Berg von der Universität Kiel in einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Die sogenannte Aszensionshypothese, nach der Parkinson zumindest teilweise im Verdauungstrakt beginnt, wurde maßgeblich vom Frankfurter Neuro­anatomen Professor Dr. Heiko Braak entwickelt. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das fehlgefaltete Protein α-Synuclein, das der Theorie zufolge – möglicherweise durch den Einfluss von Umweltgiften – unter anderem im Nervensystem des Magens und Darms entsteht und über den Vagusnerv ins Gehirn gelangt. /

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