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AESGP-Jahresversammlung

OTC als Service

11.06.2014  09:49 Uhr

Von Ev Tebroke, London / Die Zeichen stehen gut für Hersteller von OTC-Produkten. Aufgrund einer immer älter und multi­morbider werdenden Gesellschaft sowie explodierender Gesundheitskosten wächst die Bedeutung der Selbstmedikation. Auf der inter­nationalen Jahresversammlung der Branche am 4. und 5. Juni in London ging es um Strategien, dieses Marktpotenzial auszuschöpfen. Dabei spielt der Apotheker eine wichtige Rolle.

Auf dem 50. Jahrestreffen des Europä­ischen Verbands der Arzneimittelhersteller (AESGP) und der 18. Generalversammlung des weltweiten Dachverbands der Selbstmedikationsindustrie (WSMI) war die Stimmung durchweg positiv. Vertreter führender Pharmakonzerne diskutierten mit Gesundheitsexperten und Entscheidungsträgern auf EU-Ebene wie die Chancen für den Markt der rezeptfreien, apothekenpflichtigen Arzneimittel umgesetzt werden können.

 

Mehr chronisch Kranke

 

»Es gab niemals einen besseren Zeitpunkt beziehungsweise dringenderen Bedarf, das große Potenzial, das die Selbstmedikation bietet, zu nutzen«, sagte Erica Mann, Vorstandsmitglied bei Bayer Healthcare. Die Leiterin der Division Consumer Care wurde in London als 19. Vorsitzende des WSMI in ihr Amt eingeführt und trat damit die Nachfolge von Zhenyu Guo an, Vorstandsvorsitzender von Dihon Pharmaceutical. Bei einer weltweit steigenden Lebenserwartung werde insbesondere der Anstieg von chronischen Erkrankungen die Gesundheitssysteme stark belasten, betonte Mann.

 

Was das heißt, verdeutlichte Novartis-Chef Joe Jimenez in seiner Eröffnungspräsentation. Bezogen auf Erkrankungen der Weltbevölkerung wird demnach der Anteil chronischer, nicht-ansteckender Krankheiten von aktuell 62 Prozent auf 71 Prozent im Jahr 2025 ansteigen. Schätzungen zufolge werden sich die Gesundheitskosten weltweit im gleichen Zeitraum verdoppeln, von 7,5 Milliarden US-Dollar auf dann 15,6 Milliarden.

 

Hier könnten Produkte zur Selbstmedikation eine entscheidende Entlastung für alle Beteiligten bieten. Wie Jimenez ausführte, könnten beispielweise durch eine fachgerechte Anwendung von OTC-Mitteln 10 Prozent aller Arztbesuche vermieden werden. Untersuchungen zufolge spare jeder Dollar, der für OTC ausgegeben werde, dem US-Gesundheitssystem 6 bis 7 Dollar. Jimenez sieht große Wachstumschancen im OTC-Markt. So könnte der Umsatz mit diesen Präparaten von derzeit 126 Milliarden Dollar auf 230 bis 250 Milliarden in 2025 wachsen.

 

Für einen Ausbau des OTC-Markts muss der Zugang der Patienten zu dieser Art der Medikation weiter verbessert werden. Hier kommt naturgemäß dem Apotheker eine entscheidende Rolle zu, wie der Generalsekretär der Pharmaceutical Group of the European Union (PGEU), John Chave, in seinem Vortrag ausführte. Die Chancen für Apotheker seien noch nie so gut wie jetzt gewesen, um sich neue Geschäftsfelder aufzubauen, so Chave. Die Rolle des Apothekers befinde sich zurzeit im Wandel: Aufgrund weltweiter Sparmaßnahmen im Gesundheitsbereich würden auch in den Apotheken die Margen für die Abgabe von Rx-Arzneimitteln immer geringer. Umsatz könne zukünftig über neue Dienstleistungen erzielt werden, wie spezielle Beratungsangebote etwa zur Selbstmedikation, betonte Chave.

 

Potenzial der Apotheken

 

Seiner Meinung nach ist das Potenzial der Apotheke nicht voll ausgeschöpft. Es gehe um OTC als Dienstleistung. Bislang werde OTC mehr als Produkt gesehen. In manchen Ländern, wie Belgien oder dem Vereinigten Königreich, sei dieser Dienstleistungsansatz zur Selbstmedikation bereits entwickelt. Dort bieten Apotheken bereits umfassende Beratungsprogramme zu Schwerpunktthemen wie Haut oder Schmerz. Apotheker müssten auf die Veränderungen im Gesundheitsbereich reagieren, so Chave. Es gehe darum, Patientenbedürfnisse zu benennen und Verbraucherbedürfnisse zu verstehen. Die Apotheke sei der Ort für Beratung. Dies gelte es zu nutzen. /

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