Pharmazieticker |
12.06.2006 11:42 Uhr |
In den USA können sich junge Frauen weltweit erstmals durch Impfung vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Der Impfstoff Gardasil® ist für Mädchen und Frauen zwischen 9 und 26 Jahren bestimmt. Er war bei sechsmonatigen klinischen Tests an 21.000 Frauen weltweit erprobt worden. Demnach wehrt das Präparat die entscheidenden Typen der sexuell übertragenen humanen Papillomaviren (HPV) fast 100-prozentig ab. Eine zweite Vakzine gegen dieselben krebsauslösenden Viren, Cervarix® von GlaxoSmithKline, wird Ende 2006 erwartet. Für beide Impfstoffe ist die EU-Zulassung beantragt. dpa
Das Antidepresivum Fluoxetin kann künftig in der EU auch zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden. Die EMEA gab grünes Licht für die Anwendung bei Kindern über acht Jahren, die an mäßigen bis schweren Depressionen leiden und auf eine Psychotherapie nicht ansprechen. Fluoxetin ist nicht unumstritten. Nach Ansicht der EMEA überwiegt jedoch der Nutzen einer solchen Behandlung mögliche Risiken. Das Medikament dürfe aber Kindern und Jugendlichen nur in Zusammenhang mit einer Psychotherapie verschrieben werden. Eltern und Ärzte sollten behandelte Kinder und Jugendliche aufmerksam auf Selbstmordtendenzen beobachten, betonte die EMEA. dpa
Interferon beta-1b (Betaferon®) hat von der EMEA eine Zulassungserweiterung erhalten hat. Auch Patienten mit einem ersten Schub, der eine Multiple Sklerose (MS) vermuten lässt, können nun mit Betaferon behandelt werden. Die Zulassungserweiterung basiert auf den Ergebnissen der BENEFIT-Studie. Verglichen mit Placebo senkten 250 µg Betaferon in der Frühphase der Erkrankung das Risiko, eine klinisch gesicherte MS zu entwickeln, um etwa 50 Prozent. Zudem waren die Patienten in der Betaferon-Gruppe doppelt so gut dagegen geschützt, dass sich eine MS nach den McDonald-Diagnosekriterien manifestiert. Bei 85 Prozent der Placebogruppe wurde innerhalb von zwei Jahren nach dem ersten Schub eine MS diagnostiziert. PZ