Pharmazeutische Zeitung online
Schmerztherapie

Apotheker können Brücken bauen

07.06.2017  09:54 Uhr

Von Stephanie Schersch, Berlin / In der Behandlung von Schmerzpatienten führen Schnittstellen häufig zu Problemen. Apotheker können helfen, diese Lücken zu schließen, denn bei ihnen laufen viele Informationen zusammen.

»Eigentlich muss heute niemand mehr unter Schmerzen leiden«, sagte der Patientenbeauftragte des Deutschen Apothekerverbands, Berend Groeneveld, am Dienstag in Berlin. »Wir haben wirksame Medikamente, die aber nicht immer richtig eingesetzt werden.« In Deutschland kämpft nach Angaben der Deutschen Schmerzgesellschaft rund jeder Viertel (27 Prozent) mit chronischen Schmerzen. 

 

Ein Problem in der Versorgung dieser Patienten liegt in der mangelnden Abstimmung zwischen Haus- und Fachärzten sowie Pflegediensten. So erhalten die Betroffenen häufig verschiedene Schmerzmittel von unterschiedlichen Medizinern. Auch bei der Entlassung des Patienten aus dem Krankenhaus fehlt häufig die Kommunikation.

 

In der Apotheke liefen alle Medikationsdaten zusammen, sagte Groeneveld. »Wir müssen die pharmazeutische Kompetenz der Apotheker besser in die Schmerzbehandlung einbinden.« Bereits heute koordinierten Apotheker häufig Haus- und Fachärzte miteinander, um Doppelverordnungen und Wechselwirkungen zu verhindern. »Die größte He­rausforderung bleibt die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure.«

 

Gesamtmedikation im Blick

 

Darüber hinaus seien die Apotheker aber auch in der Beratung zu rezeptfreien Schmerzmitteln gefordert, betonte Groeneveld. Damit es zu keinen Interaktionen zwischen einzelnen Präparaten kommt, sollten sich die Patienten möglichst für eine Stammapotheke entscheiden und ihre Gesamtmedikation vom Apotheker überprüfen lassen.

 

Aus Sicht der Deutschen Schmerzgesellschaft ist die mangelnde Vernetzung nicht das einzige Problem in der Behandlung von Schmerzpatienten. »Wir brauchen einen besseren Zugang zu Schmerzspezialisten, beispielsweise im Rahmen einer Therapie, die auch Physiotherapeuten und Schmerzpsychologen in die Behandlung eng einbezieht«, forderte Professor Martin Schmelz, Präsident der Schmerzgesellschaft. Derzeit dauere es oftmals Jahre, bis Patienten die richtige Therapie erhielten.

 

Probleme gebe es auch in den Krankenhäusern. So sei die Akutbehandlung in rund der Hälfte der Kliniken Studien zufolge nicht optimal geregelt, sodass Patienten unnötige Schmerzen litten. Schmelz sprach sich daher für eine Art Schmerz-Indikator aus, der ähnlich wie im Bereich der Hygiene die Qualität transparent machen soll. »Die Krankenhausqualität muss auch bei der Schmerzbehandlung besser und vergleichbar werden«, sagte er.

 

Seit März können Ärzte ihren Patienten in bestimmten Fällen auch Cannabis zur Schmerzlinderung verschreiben. Die Umsetzung der Neuregelung führt Schmelz zufolge allerdings zu Problemen. So seien Patienten, die Cannabis zur medizinischen Zwecken bereits vor der Novelle mit einer Ausnahmegenehmigung beziehen konnten, heute oftmals schlechter gestellt und erhielten eben keine Kostenerstattung durch die Krankenkasse. »Das darf so nicht sein«, sagte Schmelz. Groeneveld begrüßte die Gesetzesänderung grundsätzlich, wies jedoch darauf hin, dass die Dosiergenauigkeit bei Cannabisblüten schwierig sei. Zudem gebe es bislang kaum Daten zu Wechsel- und Nebenwirkungen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa