Steinbrück bekennt sich zur inhabergeführten Apotheke |
04.06.2013 18:01 Uhr |
Von Anna Hohle / SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich im Interview mit der »Apotheken Umschau« für die inhabergeführte Apotheke ausgesprochen. Er stehe »eindeutig« zur inhabergeführten Apotheke, sagte Steinbrück dort. Zuletzt hatte es in einem SPD-Parteitagsbeschluss aus dem Dezember 2011 eine eher gegenteilige Äußerung vonseiten der Sozialdemokraten gegeben.
Dort hieß es, man werde »den Arzneimittelvertrieb liberalisieren, um Preisvorteile von größeren Vertriebsstrukturen zu erreichen«. Diese Formulierung hatten viele Apotheker als Absage an das Fremd- und Mehrbesitzverbot und somit als Bekenntnis zu Apothekenketten verstanden.
Im aktuellen Interview gab es von Steinbrück nun ein deutliches Ja zur inhabergeführten Apotheke. Auch seine 2012 getätigte Aussage, in seinem Bonner Wohnbezirk Bad Godesberg gäbe es zu viele Apotheken, schwächte Steinbrück ab. »Ich wollte mit meiner Bemerkung niemandem zu nahe treten«, erklärte der Kanzlerkandidat. »Selbstverständlich ist das Niederlassungsrecht zu respektieren und sogar zu verteidigen.« Dass die Apothekendichte in bestimmten Regionen zu hoch ist, findet der SPD-Mann aber nach wie vor. Der Wettbewerb zwischen den Apotheken werde eben »über den Standort und bestimmte Zusatzangebote« ausgetragen, sagte Steinbrück. »Das ist ein Grund für die sehr hohe Konzentration von Apotheken in manchen Vierteln.«
Steinbrück zufolge wird sich die Rolle der Apotheken in den nächsten vier Jahren nicht wesentlich ändern. Insbesondere bei Präparatewechseln durch Rabattverträge müssten Apotheker ihre Patienten nach wie vor gründlich aufklären, forderte der Kanzlerkandidat und lobte: »In meiner Apotheke machen die das.« /