Pharmazeutische Zeitung online
Uni Bonn

Zum Glück mit Hirschhausen

28.05.2018  14:16 Uhr

Von Carolin Keip, Bonn / Wie wichtig das Empfinden von Glück und positiven Erwartungen auch in der Arzneimitteltherapie sein kann und welche Rolle die Kommunikation mit Patienten spielt, konnten wir bei einer Gastvorlesung von Dr. Eckart von Hirsch-hausen über »Medikamente und Worte« Anfang Mai im Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn erfahren.

Vermittelt wurde diese Gastvorlesung von der ehemaligen Pharmaziestudentin Elena Stolz, die von Hirschhausen ein Jahr zuvor in einem Café getroffen hatte. Professor Dr. Ulrich Jaehde, Dozent für Klinische Pharmazie an der Uni Bonn, hat den prominenten Gast daraufhin zu uns in den Hörsaal eingeladen. Aufgrund des Andrangs mussten wir uns mehrere Monate im Voraus für diese Vorlesung anmelden. 

 

In der Klinischen Pharmazie hatten wir zwar schon etwas über einige der später angesprochenen Aspekte gehört, jedoch erhielten wir an diesem Abend noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel auf die Dinge. In lockerer Atmosphäre und durch viel Interaktion mit dem ­Publikum, brachte von Hirschhausen auf humorvolle Art einen oft als nicht so wichtig eingeschätzten Aspekt bei der Behandlung von Patienten zur Geltung und begeisterte den bis auf den letzten Platz gefüllten Hörsaal.

 

Worte und Kommunikation mit dem Patienten seien der Kern einer jeden Behandlung. Mit dem Verschreiben oder Abgeben von Medikamenten sei es nicht getan. Auch in der Apotheke werde dieser Aspekt manchmal vernachlässigt, dabei seien Apotheker eben nicht nur »Schubladenzieher«, sondern vielmehr Berater, Betreuer und Vermittler. Durch gute Kommunikation entstehe Vertrauen, wodurch die Therapietreue des Patienten gesteigert werden könne.

 

Ein Beispiel, welches von Hirschhausen nannte, fand ich dabei besonders beeindruckend: Während des Zweiten Weltkriegs hatte ein Kriegsopfer starke Schmerzen, während in der Krankenstation kein Morphin mehr vorhanden war, um die Schmerzen zu lindern. Die Krankenschwester wollte dem Patienten aber dennoch Aufmerksamkeit schenken und spritzte dem Patienten lediglich etwas Kochsalz, gab dieses aber als Morphin gegen seine Schmerzen aus. Kurze Zeit später ging es dem Patienten besser. Ich denke anhand dieses Beispiels wird deutlich, wie wichtig Kommunikation und Zuwendung zum Patienten sein können und was sie bewirken. Natürlich werden alleine durch Worte keine schweren Krankheiten geheilt, aber sie geben dem Patienten Vertrauen und Hoffnung und dies führt zumindest oft zur Linderung von Schmerzen oder anderen Symptomen.

 

Auch für die Vorbeugung von Krankheiten oder einfach um generell das Wohlbefinden zu steigern, sind Humor und Glück wichtig. Von Hirschhausen nannte dabei als Beispiel eine ältere Dame, welche regelmäßig tanzte. Die Glücksgefühle dabei würden sie fit halten. Dinge, die einem gut tun, wie die richtige Ernährung, Ausgehen oder eben Tanzen und daraus resultierender Spaß am Leben und Glücksgefühle, seien oft der Schlüssel zu einem gesteigerten Wohlbefinden, wo Medikamente manchmal nicht weiter helfen können. Mit seiner Stiftung »Humor hilft heilen« fördert von Hirschhausen Projekte, die Spaß und Freude in Krankenhäusern bringen.

 

Von Hirschhausen hat mit seinem Vortrag eines deutlich gemacht: Mit kleinen Dingen wie Kommunikation oder Humor kann man Großes bewirken. Die Wissenschaft spielt dabei eine zentrale Rolle, wird aber oft nur mit Empathie vervollständigt. Diesem manchmal weniger wichtig erscheinenden Aspekt sollte größere Beachtung geschenkt werden. Dieses Ziel kommt auch oft während des Studiums zu kurz und so war die Gastvorlesung gerade für uns Studenten sehr eindrucksvoll. Uns wurde vor Augen geführt, was in unserer zukünftigen Aufgabe als Apotheker besonders wichtig ist. /

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