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Atopische Dermatitis

Ohne Basispflege geht es nicht

01.06.2016  09:46 Uhr

»Eine konsequente Basispflege, am besten morgens und abends, ist bei atopischer Dermatitis unerlässlich«, konstatierte Professor Dr. Petra Högger von der Universität Würzburg. Eine gute Hautpflege könne Juckreiz lindern, die Zeit bis zum Rezidiv verlängern und möglicherweise sogar primärpräventiv wirken.

Atopische Dermatitis, auch Neurodermitis genannt, ist eine chronische oder chronisch-rezidivierende, nicht ansteckende Hauterkrankung. Etwa 2 bis 4 Prozent der Erwachsenen sind davon betroffen, hingegen 23 Prozent der Säuglinge und Kleinkinder. »Spontan­remissionen treten vor allem beim Übergang in die Pubertät auf; etwa 60 Prozent der erkrankten Kinder sind bis zum Erwachsenenalter symptomfrei«, sagte Högger.

Das klinische Erscheinungsbild variiert mit dem Alter. Die Patienten leiden vor allem an den Hautsymptomen, starkem Juckreiz und Schlafstörungen; ihr psychosoziales Befinden ist oft eingeschränkt. Ein wichtiges Merkmal ist die gestörte Barrierefunktion der Haut mit ausgeprägter Trockenheit, die wiederum Juckreiz, Brennen und Entzündungen fördert.

 

Drei Säulen der Therapie

 

Gemäß der 2015 aktualisierten Leit­linie beruht die Therapie auf drei Säulen: Vermeidung von Triggerfaktoren, dauerhafte Basispflege und antiinflammatorische Therapie im Akutfall. Dabei sind vier Stufen – von trockener Haut bis zu schweren persistierenden Ekzemen – zu berücksichtigen (siehe Grafik).

 

Zur Basispflege stehen zahlreiche Topika zur Verfügung. Wichtig ist eine konsequente Anwendung. Pflegende Externa mit Harnstoff können die Wasser­bindungs­fähigkeit der Haut verbessern. In Studien sei zudem die Induk­tion von antimikrobiellen Peptiden sowie von Hautbarrieremolekülen gezeigt, informierte die Apothekerin. Allerdings sei Harnstoff für Kinder unter fünf Jahren und bei akut entzündeter Haut ungeeignet, da Haut­irritationen häufig sind.

 

Bei leichten bis moderaten Ekzemen (Stufen 2 und 3) kommen topische Glucocorticoide und Calcineurin-Inhibitoren wie Tacrolimus und Pime­crolimus zum Einsatz. Corticoide haben die stärkste antientzündliche Wirkung, aber etwa 70 Prozent der Patienten hätten Angst vor einer Hautatrophie. Högger betonte: »Es gibt keine Evidenz aus Studien, dass die Hautatrophie bei korrekter Anwendung ein Problem darstellt.« Korrekt bedeute: ausreichend viel, aber nur für eine begrenzte Zeit.

 

Ein Finger­endglied Salbe

Hilfreich für die Dosierung von topischen Steroiden sei die sogenannte Finger Tip Unit (FTU). Wenn man das Endglied eines Fingers eines Erwachsenen mit einem Salbenstrang belegt, ist dies 1 FTU oder knapp 0,5 g Zubereitung. Mit 1 FTU kann man eine Fläche von zwei Erwachsenenhänden (mit geschlossenen Fingern) behandeln. Für die zweimal tägliche Ganzkörperbehandlung eines dreimonatigen Kindes brauche man etwa 56 g pro Woche. Bei einem zwöljährigen Kind sind es bereits 255 g.

 

Zum Vergleich der Wirkstoffklassen: Tacrolimus sei genauso effizient wie ein potentes Corticoid der Klasse II. Pimecrolimus sei weniger potent als Tacrolimus. Diese Wirkstoffe verursachten häufiger Brennen und Juckreiz, während Hautinfektionen gleich häufig sind. Laut Leitlinie kann eine zeitlich begrenzte Intervalltherapie mit Corticoiden das Rezidivrisiko senken.

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