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Großbritannien

Apotheker könnten von Wahl profitieren

20.05.2015  10:20 Uhr

Von Arndt Striegler, London / Großbritannien hat gewählt. Gewinner ist der konservative Premierminister David Cameron. Die Gesundheitspolitik war bei dieser Wahl ein wichtiges Thema. Während sich die meisten Gesundheitsberufe Sorgen machen, prognostizieren Marktforscher den Apothekern Wachstum.

Auf die Wiederwahl Camerons reagierte die britische Apothekerschaft zurückhaltend. Sie rechnet damit, dass die Gesundheitspolitik der neuen Regierung zwar weiterhin unter dem Vorzeichen knapper werdender Gesundheitsetats stehen wird, die Apotheker aber profitieren könnten.

 

Milliardenversprechen

 

Erst kürzlich hatte der gesundheitspolitische Sprecher der politisch links stehenden Arbeiterpartei Labour versprochen, »jährlich 2,5 Milliarden Pfund« (mehr als 3 Milliarden Euro) zusätzlich in den National Health Fonds (NHS) investieren zu wollen. Das »zusätzlich« bezieht sich auf jene Milliardenversprechen, die Regierungschef und Premierminister David Cameron den Patienten im Wahlkampf gegeben hatte. Kurz nach der Wahl Anfang Mai vermied es Cameron allerdings, einen Zeitplan für das Investitionsprogramm in den Gesundheitsdienst aufzustellen.

 

Immerhin bestätigte ein Regierungssprecher in London, dass die Konservativen ab 2020 zusätzlich 8 Milliarden Pfund jährlich in die maroden Staatskliniken, Arztpraxen und ambulanten Versorgungsangebote stecken wollen. Unklar ist, wo das Geld herkommen soll. Vor der Wahl hatte sich der Premierminister immer wieder medienwirksam in staatlichen Krankenhäusern und Arztpraxen fotografieren und filmen lassen.

 

Großbritannien hat seit 1948 ein staatliches Gesundheitswesen, dass sich zum größten Teil über Steuern finanziert. Die staatliche Einheitsversicherung (National Insurance) bietet allen Bürgern Absicherung im Krankheitsfall. Allerdings wurden die Angebote in den vergangenen Jahren stetig eingeschränkt. Wartezeiten sind besonders im stationären Sektor an der Tagesordnung. Das Primärarzt-System sorgt außerdem dafür, dass der Zugang zum Facharzt und zum stationären Sektor stets über den Hausarzt erfolgt.

 

Experten erwarten, dass die neue Regierung in Zukunft weiter auf mehr Eigenverantwortung der Patienten setzen wird. Deshalb dürfte die Selbstbeteiligung der Versicherten zum Beispiel bei den Arzneimittelkosten an Bedeutung gewinnen. Außerdem wird damit gerechnet, dass bislang verschreibungspflichtige Medikamente zukünftig auch ohne Rezept erhältlich sein werden. Nach der Einschätzung von Marktforschern dürfte dies den Umsatz mit OTC-Arzneimitteln steigern.

 

Neue Aufgaben

 

Apotheker dürften darüber hinaus noch mehr Aufgaben bei Diagnose und Therapie erhalten, die bislang den Ärzten vorbehalten waren. Schon heute können Patienten in größeren Apotheken ihre Sehstärke testen lassen oder sich Tipps zur Nicotinentwöhnung, gesunder Ernährung und Cholesterolsenkung holen. So sollen der staatliche Primärarzt-Sektor entlastet und Kosten gesenkt werden. Den Hausärzten gefällt das nicht.

 

Gesundheitspolitische Beobachter im Königreich rechnen trotz der versprochenen Milliarden nicht damit, dass der finanzielle Druck auf den NHS sinken wird. Das Durchschnittsalter der Briten steigt, die Ressourcen werden knapper. Schon heute sorgt zum Beispiel das National Institute of Clinical Excellence dafür, dass nur kosteneffektive Arzneimittel und Therapien über den NHS verschrieben werden können. /

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