Pharmazieticker |
22.05.2006 11:53 Uhr |
US-Forscher haben ein viel versprechendes neues Antibiotikum entdeckt (Nature 441, 2006, 358). Das Team um Dr. Jun Wang testete erfolgreich die Wirksamkeit der Substanz Platensimycin in Versuchen mit Mäusen, die mit Staphylococcus aureus infiziert waren. Das Antibiotikum verringerte innerhalb von 24 Stunden die Menge der Keime um den Faktor 10.000. In vitro wurden sogar multiresistente Staphylokokken abgetötet. Platensimycin ist ein Molekül von Streptomyces platensis, einem aus südafrikanischer Erde entnommenen Mikroorganismus. Es scheint ein Schlüsselenzym namens FabF zu binden, das fetthaltige Säuren herstellt, die Bakterien zum Aufbau ihrer Zellmembran und ihrer Oberfläche benötigen. PZ
Die europäische Zulassungsbehörde EMEA hat das erste naturidentische Parathyroidhormon (Parathormon, PTH 1-84), Preotact®, für postemenopausale Osteoporose-Patientinnen mit hohem Frakturrisiko zugelassen. Preotact ist für den Einsatz von 24 Monaten indiziert. Das Parathormon reduzierte in der randomisierten doppelblinden Phase-III-Zulassungsstudie TOP bei postmenopausalen Frauen mit und ohne Osteoporose-bedingte Frakturen signifikant das Risiko für neue Wirbelkörperbrüche. Insgesamt war das Preotact gut verträglich. PZ
Die europäische Arzneimittelbehörde EMEA hat empfohlen, die Zulassung von Rimonabant 20 mg zu erteilen. Dies hat das Unternehmen Sanofi-Aventis mitgeteilt. Es wird das Präparat als Acomplia® auf den Markt bringen. Zur Indikation heißt es in der Empfehlung: »Zusätzlich zu Diät und Bewegung zur Behandlung bei einer Adipositas (BMI ab 30 kg/m2) oder von übergewichtigen Patienten mit einem BMI über 27 kg/m2, die darüber hinaus einen oder mehrere Risikofaktoren wie Typ-2-Diabetes oder Dyslipidämie aufweisen«. Laut Unternehmen erklären sich die beobachteten Verbesserungen des HbA1c-Werts, des HDL-Cholesterolwerts und der Triglyzeride zu 50 Prozent durch Rimonabant, die restlichen 50 Prozent durch die Gewichtsreduktion. PZ