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Antipsychotika können Aggressivität senken

14.05.2014  09:59 Uhr

Von Annette Mende / Nehmen psychisch kranke Menschen Antipsychotika wie Clozapin oder Risperidon ein, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Gewaltverbrechen begehen.

Ähnlich wirken Stimmungsstabilisatoren wie Lithium oder Carbamazepin, allerdings weniger deutlich und nur auf Patienten mit bipolarer Störung. Das geht aus einer Analyse schwedischer Versichertendaten hervor, die Wissenschaftler um Dr. Seena Fazel von der britischen Oxford-University aktuell im Fachjournal »The Lancet« vorlegen (doi: 10.1016/S0140-6736(14)60379-2).

In Schweden hat jeder Einwohner eine individuelle Personennummer, die in sehr vielen Bereichen des täglichen Lebens angegeben werden muss. Das Land bietet daher ideale Bedingungen, um Daten aus verschiedenen Registern anonymisiert gegeneinander abzugleichen. Genau das taten die Forscher: Sie identifizierten zunächst sämtliche strafmündige Personen, die zwischen 2006 und 2009 mit Antipsychotika und/oder Stimmungsstabilisatoren behandelt wurden. Der Vergleich mit Daten des Strafregisters ergab, dass die Rate der Gewaltverbrechen im Vergleich zu Perioden ohne Medikation um 45 Prozent niedriger war, wenn dieselben Patienten mit Antipsychotika behandelt wurden. Bei den mit Stimmungsstabilisatoren therapierten Patienten betrug die entsprechende Differenz 24 Prozent. In dieser Gruppe sank die Zahl verübter Gewaltverbrechen nur unter männlichen Patienten mit bipolarer Störung. Insgesamt flossen die Daten von 82 647 Patienten in die Auswertung ein; während der Beobachtungszeit verübten 2657 Männer (6,5 Prozent) und 604 Frauen (1,4 Prozent) ein Gewaltverbrechen.

 

»Psychisch kranke Menschen laufen Gefahr, sowohl Täter als auch Opfer von Gewaltverbrechen zu werden«, kommentierte Fazel in einer Pressemitteilung. Bislang sei unbekannt gewesen, ob Antipsychotika und Stimmungsstabilisatoren die Gewaltbereitschaft senken. »Indem wir Daten derselben Personen mit und ohne Medikation miteinander verglichen, konnten wir zeigen, dass Gewalt von psychiatrischen Patienten größtenteils vermeidbar ist«, so die Studienleiterin.

 

Das Ergebnis dieser Studie ist allerdings im Kontext zu betrachten. So sind Psychopharmaka bei vielen psychischen Erkrankungen nicht Mittel der ersten Wahl sondern sollten stets von einer Psychotherapie begleitet werden. /

 

Von Stephanie Schersch / Nach der Bundestagswahl läuft alles auf ein Jamaika-Bündnis aus CDU, FDP und Grünen hinaus. Den Parteien stehen nun zunächst zähe Koalitionsverhandlungen bevor. Auch in der Gesundheitspolitik gibt es viele Steine aus dem Weg zu räumen.

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