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Neuinfektionen

HIV weiter auf dem Vormarsch

07.05.2008  12:50 Uhr

Neuinfektionen

<typohead type="3">HIV weiter auf dem Vormarsch

Von Christina Hohmann

 

Die Zahl der HIV-Neudiagnosen ist auch im vergangenen Jahr angestiegen. Ein Grund hierfür ist die Zunahme von sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis oder Chlamydien-Infektionen.

 

Im Jahr 2007 wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin insgesamt 2752 neu diagnostizierte HIV-Infektionen gemeldet. Gegenüber 2006 ist dies eine Zunahme um 4 Prozent, meldet das RKI. Den aktuellen Halbjahresbericht stellte das Institut in Berlin vor. Ihm zufolge machen homosexuelle Männer nach wie vor die größte Betroffenengruppe mit 65 Prozent aus. Bei ihnen stieg die Zahl der Neudiagnosen überdurchschnittlich um 12 Prozent gegenüber 2006 an. Bei Männern insgesamt beträgt die Rate 7 Prozent. Dagegen sank die Zahl der Neudiagnosen bei Frauen um 12 Prozent, bei Migranten aus Hochprävalenzländern um 18 Prozent und bei Drogenkonsumenten um 6 Prozent.

 

Als Gründe für den Gesamtanstieg nennt das RKI eine stärkere Inanspruchnahme von HIV-Tests in Risikogruppen. Vor allem homosexuelle Männer ließen sich aufgrund von verstärkter Aufklärungsarbeit häufiger testen als früher. Die Zahl der HIV-Neudiagnosen dürften daher nicht mit der Zahl der Neuinfektionen in diesem Zeitraum gleichgesetzt werden, betont das RKI. Der Zeitpunkt der Infektion und der Test können weit auseinanderliegen.

 

Ein weiterer Grund für das Ansteigen der Neudiagnosen könnte auch sein, dass in den vergangenen Jahren HIV-Positive nicht mehr direkt nach Diagnosestellung, sondern zu einem späteren Zeitpunkt eine antretrovirale Therapie erhielten. Dadurch würde die Infektiosität bei HIV-Patienten erst spät gesenkt. So bleiben Infizierte länger ansteckend.

 

Eine wenig bekannte Ursache des Anstiegs ist die Zunahme sexuell übertragbarer Erkrankungen wie Syphilis oder Chlamydien-Infektionen. Die Erreger führen über die Förderung von entzündlichen Prozessen dazu, dass daran Erkrankte sich leichter mit HIV anstecken. Ist der an Syphilis Erkrankte bereits mit HIV infiziert, dann kann er das HI-Virus leichter weitergeben, er ist also infektiöser. »Prävention, frühzeitige Diagnose und wirksame Therapie der Syphilis und anderer bakterieller sexuell übertragbarer Erreger müssen daher stärker ins Blickfeld gerückt werden«, betont RKI-Päsident Jörg Hacker. Die Zahl der dem RKI übermittelten Syphilisfälle ist nach 2001 erheblich gestiegen, seit 2004 verbleiben die Meldezahlen auf hohem Niveau.

 

Nachlassendes Schutzverhalten in der Bevölkerung ist anscheinend nicht für den Anstieg der Neudiagnosen verantwortlich: Seit 2004 nahm der Absatz von Kondomen kontinuierlich zu, berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Auch in der größten Betroffenengruppe, den homosexuellen Männern, sei kein Nachlassen des Schutzverhaltens festzustellen. Doch trotz der Präventionserfolge gebe es in der Bevölkerung Teilgruppen, die sich nicht genügend schützen, so das BZgA. Diese müssten in künftigen Präventionskampagnen noch gezielter angesprochen werden.

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