Pharmazeutische Zeitung online
Nervenleiden

Antisense-Oligonukleotid direkt ins Rückenmark gespritzt

07.05.2013  17:06 Uhr

Von Annette Mende / US-amerikanische Forscher haben einen neuen Therapieansatz getestet, mit dem Patienten mit einer bestimmten Form der neurodegenerativen Erkrankung amyotrophe Lateralsklerose (ALS) möglicherweise geholfen werden kann. Die Forscher um Dr. Timothy Miller von der Universität Washington spritzten in einer Phase-I-Studie das gegen ein bestimmtes Risikogen gerichtete Antisense-Oligonukleotid ISIS333611 direkt ins Rückenmark von ALS-Patienten. Diese vertrugen die Behandlung nicht schlechter als Placebo, wie Miller und Kollegen im aktuellen »Lancet Neurology« berichten (doi: 10.1016/S1474-4422(13)70061-9).

Bei ALS kommt es zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung des ersten und zweiten motorischen Neurons, also der Nervenzellen, die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind. Infolgedessen leiden die Patienten zunehmend unter Muskelschwäche, Krämpfen und Lähmungen, die letztlich auch die Atemmuskulatur betreffen. Eine kausale Therapie der ALS gibt es bislang noch nicht.

 

In den meisten Fällen ist die Entstehung der Erkrankung unklar. Bei 5 bis 10 Prozent der Patienten tritt ALS jedoch familiär gehäuft auf. In gut einem Zehntel dieser Fälle wiederum liegen Mutationen des Enzyms Superoxid­dismutase (SOD) 1 vor. Das Antisense-Oligonukleotid ISIS333611 hatte in Versuchen mit Ratten, die aufgrund einer SOD1-Mutation an ALS erkrankt waren, die Konzentrationen des Enzyms selbst und von SOD1-mRNA im ZNS der Tiere gesenkt und so lebensverlängernd gewirkt.

 

Ob der neue Wirkstoff das auch beim Menschen bewirken kann, ist noch nicht geklärt. In der jetzt vorgestellten Phase-I-Studie ging es den Wissenschaftlern zunächst darum, die Verträglichkeit nach intrathekaler Gabe zu beurteilen. Das Verfahren ist ein Novum: Noch nie zuvor wurde Menschen ein Antisense-Oligonukleotid direkt ins ZNS gespritzt. Nach den positiven Erfahrungen in dieser Studie könnte sich dieser Ansatz auch zur Therapie weiterer neurologischer Erkrankungen mit anderen Antisense-Nukleotiden etablieren, schreiben die Forscher. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa