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08.05.2012 18:29 Uhr |
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Linke für Versandverbot
PZ / Während die Koalitionsfraktionen noch darüber grübeln, ob und wie sie Pick-up-Stellen verbieten können, geht die Bundestagsfraktion Die Linke einen anderen Weg. In der morgigen Sitzung des Gesundheitsausschusses wird sie einen Antrag stellen, den Versandhandel auf rezeptfreie Arzneimittel, also das europarechtlich mögliche Maß, zu begrenzen. Gleichzeitig soll so der Handel von Arzneimitteln über Pick-up-Stellen zurückgedrängt werden. Dieser werde dem besonderen Charakter von Arzneimitteln nicht gerecht, schreibt die Fraktion in dem Antrag. Arzneimittel seien besondere Güter und in der medizinischen Therapie unverzichtbar, so Die Linke. Ihre Abgabe stelle hohe Anforderungen an Qualität und Sicherheit der Präparate. Eine umfassende und qualifizierte Beratung sei deshalb unerlässlich. Außerdem sei Versandhandel nicht mit dem ABDA-KBV-Modell kompatibel. Linken-Gesundheitsexpertin Martina Bunge: »Wir wollen das pharmazeutische Wissen von Apothekerinnen und Apothekern stärker für die gesundheitliche Versorgung nutzbar machen. Ideen, wie das von der ABDA und der KBV entwickelte Modell zur Arzneimittelversorgung, zeigen, wohin die Reise gehen muss. Das ist mit Versandapotheken nicht möglich.« Ob mit dem Antrag die Chancen auf ein Verbot des RX-Versandhandels steigen, ist ungewiss.
Celesio will umziehen
PZ/dpa / Der Pharmagroßhändler Celesio erwägt einen Umzug der Konzernzentrale innerhalb Stuttgarts. »Sollte sich wider Erwarten kein geeigneter Standort in Stuttgart finden, wären wir gezwungen, auch andere Standorte mit in eine ernsthafte Erwägung zu ziehen«, sagte ein Celesio-Sprecher am Montag. »Dazu gibt es bislang überhaupt keine Entscheidung.« Der Sprecher betonte: »Celesio ist seit vielen Jahren in Stuttgart ansässig. Und wir wollen in Stuttgart bleiben.« Hintergrund für die Pläne ist, dass die Celesio-Hauptverwaltung derzeit über sieben verschiedene Gebäude in Stuttgart verstreut ist. »Wir wollen die Hauptverwaltung im Sinne einer besseren Zusammenarbeit möglichst an einem Ort konzentrieren«, sagte der Sprecher. »Das haben wir schon seit Längerem im Blick.« Der Mietvertrag für einen großen Standort laufe Ende 2014 aus – dies sei ein Anlass, über einen Umzug nachzudenken. Im Rahmen der Suche werde Celesio eventuell auch die Stadt Stuttgart um Unterstützung bitten. Die Celesio AG ist Deutschlands Nummer zwei in der Pharmalogistik und seit Längerem in schwerem Fahrwasser. 2011 schrammte Celesio nur haarscharf an roten Zahlen vorbei. Unterm Strich verbuchte das MDax-Unternehmen 6,1 Millionen Euro – ein Bruchteil der 265 Millionen Euro aus 2010. Celesio hatte Ende März mitgeteilt, sich von der umstrittenen Internet-Versandapotheke DocMorris zu trennen.
Pfeil im Geschäftsführenden BAK-Vorstand
PZ / Wolfgang Pfeil ist neues Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer (BAK). Die BAK-Mitgliederversammlung wählte ihn einstimmig im Rahmen einer Nachwahl. Er folgt damit auf Thorsten Gottwald, der bislang Vertreter der Angestellten im BAK-Vorstand war und nun eine eigene Apotheke übernimmt. Pfeil ist angestellter Apotheker in Bonn und Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Nordrhein. »Ich bin überzeugt, dass die wohnortnahen Apotheken unverzichtbar sind und bleiben und dass Apotheker in erster Linie Heilberufler sind«, sagte er. Angestellte und Inhaber könnten die unabhängige Apotheke nur gemeinsam erhalten.